Eine Woche vor Start der 37. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt reissen die Wortmeldungen zu einem möglichen Aus für das traditionsreiche Wettlesen nicht ab. Nun naht Rettung von unerwarteter Seite: einem Spirituosenhersteller.
Seit Mittwochnachmittag liegt ein öffentlich gemachtes «Rettungsangebot» vor. Der in Waidhofen/Thaya ansässige Bio-Wodka-Produzent «norderd» «bietet für das Jahr 2014 die Ausrichtung des Ingeborg Bachmann-Preises an», hiess es in einem Communiqué.
«Die Höhe der Preisgelder für die Autorinnen und Autoren sowie die Honorare der Jurorinnen und Juroren wird hierbei selbstverständlich beibehalten und sichergestellt - die Übertragungsrechte für die Veranstaltung werden kostenlos an engagierte Privatsender vergeben.» Es handle sich bei «norderd» um «ein völlig ehrliches Produkt» und bei der von Unternehmenschef Hans Ackerl «spontan» geborenen Idee «um ein ernst gemeintes Angebot», versicherte der zuständige PR-Verantwortliche Wilfried Oschischnig im Gespräch mit der Nachrichtenagentur APA.
«Uns ist klar, dass man darüber Witze machen kann. Aber der wesentlich schlechtere Witz ist die Ankündigung des ORF, sich aus der Finanzierung des Bachmann-Preises zurückzuziehen.» «norderd» sei durchaus in der Lage, den notwendigen finanziellen Beitrag (im ORF spricht man von 350'000 Euro) zu leisten, so Oschischnig.