Brüssel: Ausschreitungen bei Bauernprotest

Am Donnerstag haben in Brüssel Tausende Landwirtinnen und Landwirte gegen das geplante Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten sowie gegen die vielen Vorschriften protestiert. Es kam zu Konfrontationen mit der Polizei.

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Über 40 Bauernorganisationen aus 27 EU-Mitgliedstaaten unter dem Dach des EU-Bauern- und Genossenschaftsverbands (Copa und Cogeca) haben zum Protest in der belgischen Hauptstadt aufgerufen.

Bürokratie und Mercosur

Seit 2024 warnen Landwirtinnen und Landwirte die EU vor Reformen der GAP und des Haushalts, vor übermässigen Vorschriften, die landwirtschaftliche Initiativen einschränken, sowie vor Handelsabkommen wie jenem mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten. Die Erwartungen blieben gemäss Copa und Cogeca unerfüllt.

Die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit seien Eckpfeiler der Sicherheit und Souveränität Europas, so die Verbände weiter. «Die Proteste zielen primär darauf ab, dass die EU-Kommission endlich eine starke, gemeinsame und ausreichend finanzierte EU-Agrarpolitik (GAP) nach 2027 vorantreibt. Die Bauern-Vergrämungs-Politik muss dringend gestoppt werden und endlich einem zukunftsweisenden Miteinander weichen», sagte Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, vor wenigen Tagen.

Mercosur und Bürokratie

Am Donnerstag sind Tausende Landwirtinnen und Landwirte nach Brüssel gereist. Hunderte Traktoren fuhren in die Stadt ein. Sie blockierten den Zugang zum EU-Viertel. Die Proteste richteten sich neben dem Abkommen mit den Mercosur-Staaten auch gegen geplante Kürzungen der EU-Fördergelder für die europäische Landwirtschaft sowie gegen Vorschriften der EU.

Mehrheitlich verlief der Protest friedlich. Wie mehrere Medien berichten, kam es jedoch zu Ausschreitungen. Wie die ARD schreibt, warfen vor dem EU-Parlament protestierende Landwirte Kartoffeln, Eier und Rauchgranaten in Richtung Polizeibarrikaden. Zudem wurden Brände gelegt, Pyrotechnik gezündet und Tränengas eingesetzt. Gegen Personen, die Absperrungen durchbrechen wollten, setzte die Polizei Wasserwerfer ein.

Die Organisatoren sprachen von 11'000 Landwirtinnen und Landwirten, die Polizei von rund 7300 Teilnehmenden.

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