Dank Toleranz und familiärem Zusammenhalt zum Erfolg

Braunviehzucht und Lohnunternehmung bilden das Einkommen der beiden Familien Baumann. Die teils unterschiedlichen Meinungen und Interessen führen dank Toleranz und familiärem Zusammenhalt zum Erfolg.

Ruedi Roth |

In vierter Generation puuret der 29-jährige Christof Baumann auf dem Hof Lemberg. Seine Freundin Lisa von Bergen und er wurden soeben glückliche Eltern von Emilia. Das gesunde Mädchen bringt noch mehr Leben auf den stattlichen Bauernhof mit seiner Grösse von 50 Hektaren. Vor 7 Jahren wurde hier die Generationengemeinschaft Baumann gegründet. «Damals kamen 10 Hektaren Pachtland hinzu, was uns zu diesem Schritt bewog.»

Annemarie und Ruedi Baumann, die Eltern von Christof, sind auch jetzt noch froh über diese Betriebsstruktur. Wie lange sie bestehen bleibt, ist aber offen. Im Jahr 2000 übernahmen Annemarie und Ruedi Baumann den Hof Lemberg. Milchwirtschaft mit Alpung war Tradition in der Familie. Alle vier Kinder von ihnen zeigten grosses Interesse an der Landwirtschaft.

Lohnunternehmen gegründet

Christof, der Älteste und ein maschinenbegeisterter Bub, lernte dementsprechend Landwirt. «Dabei faszinierten mich die Stunden als Chauffeur auf Traktoren mehr als alles andere.» Als Baumanns 2014 zusätzlich einen grösseren Bauernhof in unmittelbarer Nähe übernehmen konnten, wurde der Betrieb neu justiert. Die Alpung wurde aufgegeben und ein neuer Traktor angeschafft. Christof wollte mit diesem auch auf anderen Betrieben im Einsatz sein.

Ein modernes Wiesenstriegelgerät wurde angeschafft, und das Lohnunternehmen Baumann war geboren. Manchmal sei es gut herausgekommen, manchmal sei der Übermut zu gross gewesen, erzählt Christof Baumann von den Anschaffungen für sein Lohnunternehmen. «Hin und wieder wurde ich vielleicht zurecht ausgelacht. Aber die gemachten Erfahrungen hatten durchaus ihren Wert», blickt der junge Baumann zurück.

Endlich bergauf mit Lohnunternehmen

«Finanzielle Überlegungen ermunterten uns 2018 zum Start in die Generationengemeinschaft.» Baumanns hatten nun ein umfassendes Arbeitspensum zu bewältigen. Die Mutter ging weiterhin einer Nebenbeschäftigung nach, und das zusätzliche Land forderte auch seine Pflege. 2020 ging es dann für das Lohnunternehmen endlich aufwärts. Die Aufträge wuchsen, und Baumanns schafften sich neue Maschinen und Geräte an.

«Doch die Buchhaltung wurde jetzt getrennt. Ich wollte laufend genau informiert sein, wie die Erträge des Lohnunternehmens aussehen. Letztlich dient dies ja dem Betriebszweig Milchwirtschaft ebenfalls», erklären Baumanns. 35 braune Milchkühe und durchschnittlich ebenso viele Jungtiere leben bei Baumanns. Die Kühe sind das ganze Jahr im Laufstall, und ein Roboter steht für die Milchgewinnung zur Verfügung. Im Sommer steht tägliches Weiden auf dem Programm. Das Jungvieh wird im Winter im Stall des zweiten Betriebs gefüttert; im Sommer auf verschiedenen kleinen Weiden. Nur wenige Jungtiere werden auswärts gesömmert.

Zusammen die bestmögliche Lösung suchen

Baumanns geniessen die Gemeinde-Viehschau und andere Viehausstellungen aktiv. Vater Ruedi und Christofs Partnerin Lisa, welche als zweiten Beruf Landwirtin gelernt hat, kümmern sich vornehmlich um die Tiere. Auch Roland, der jüngste Baumann, hilft nach Möglichkeit mit. Christof kümmert sich mehr um den Maschinenpark und das Lohnunternehmen. Vier Aushilfschauffeure, darunter seine Schwester Miriam, sorgen für eine lückenlose Erfüllung der Aufträge. «Wir planten vor längerem eine monatliche Diskussionszusammenkunft und führten diese auch durch. Aber infolge Auftragsterminen kommt sie nicht immer zustande», sagt Christof Baumann.

Seine Eltern Annemarie und Ruedi sind vor einem Jahr vom Heimbetrieb Lemberg weg auf den zweiten Betrieb umgezogen. «Dies ist, dank weniger Hektik, eine willkommene Angelegenheit.» So habe sich auch das Gesprächszentrum verschoben. Die Mutter sei die eigentliche Anlaufstelle bei Uneinigkeiten. «Wir sind uns natürlich nicht immer einig, was in einer Gemeinschaft ja nicht aussergewöhnlich ist. Zu dritt oder zu viert wird dann die bestmögliche Lösung gesucht», erklärt der Junior. Er und seine Eltern sind sehr zufrieden, dass sie damals eine Generationengemeinschaft gegründet haben. Infolge Pensionierung wird sie einst Geschichte sein, und eine neue Betriebsstruktur wird Einzug halten.

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