Der Bio-Gipfel soll einen Beitrag zur Steigerung der Wertschöpfung und Wertschätzung von und gegenüber Bio-Lebensmittel leisten. Am Biogipfel können die Probleme und Herausforderungen der Bio-Landwirtschaft am runden Tisch besprochen werden, beschreiben die Organisatoren in einem Werbefilm die Veranstaltung.
Der 4. Bio-Gipfel fand an der Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) in Zollikofen BE statt. Das Hafl erhielt kürzlich vom WWF die Anerkennung als führende Fachhochschule in Sachen Nachhaltigkeit, schreiben die Organisatoren in einer Medienmitteilung. «Dies bekräftigt unser Engagement, Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre als Leitlinie zu verankern», sagte Ute Seeling, Direktorin der Hafl.
Ein Bio-Abo als Brückenpfeiler
Zum Thema «Brücken bauen» äusserte sich auch Ständerätin Flavia Wasserfallen, die als Gastrednerin eingeladen wurde. Der Brückenbau brauche Offenheit für Veränderung und Innovation, sagt die Ständerätin. Ihr eigenes Brückenbau- und Herzensprojekt sei das 2010 gegründete «Bioabi». Der Verein beliefert Berner Haushalte direkt ab Hof.
Für das Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Frick ergriff Rebekka Frick das Wort. Sie arbeitet in Forschungsprojekten, die zwei Aspekte gemeinsam haben: Die Zusammenarbeit mit Partnern aus der Praxis und die Erforschung von deren Arbeitswelten und -realitäten, heisst es in der Mitteilung. Anhand der Verfügbarkeit regionaler Bio-Hafermilch zeigte sie auf, wie Komplexität reduziert und Geschichten erzählt werden könnten.
«Nicht jedes Rüebli muss gleich aussehen»
Marilena Schumann von der Stiftung für ökologische Entwicklung Biovision Schweiz zeigte auf, wie Ernährungssysteme nachhaltig gestaltet werden können. Beispielsweise über ein Projekt, das Bioprodukte in die Ladenregale Tansanias bringt oder Bioprodukten, die in einem aargauischen Alters- und Pflegeheim «einziehen».
Trägerschaft des Bio-Gipfels:
- BioBern
- BernIstBio
- Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl)
- Inforama
- Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl)
Auch Beat Baumgartner von Bogen 17 baut Brücken über die Gastronomie. Seit 12 Jahren betreibt er mit seinem Team während der Sommerzeit einen Gastro-Container am Ufer des Wohlensees. Dabei setzt er auf gute Beziehungen zu den Zulieferern. «Unsere Lieferanten müssen flexibel sein, denn unser Outdoor-Betrieb ist stark vom Wetter abhängig», sagt er. Baumgartner appellierte an die Gastronomie im Allgemeinen, die Ansprüche an die Lebensmittel auch mal zu senken. Nicht jedes «Rüebli» müsse gleich aussehen.
Zwei Bauernbetriebe stellten Projekte vor
Im Anschluss zeigten zwei landwirtschaftliche Betriebe auf, wie sie im täglichen Hofalltag Brücken bauen. So führen Thom und Salome Wieland im emmentalischen Röthenbach nicht nur einen Biomilchbetrieb, sondern bieten über einen Verein auch betreutes Wohnen an.
Der Kulturhof Hinter Musegg in Luzern wiederum baut Brücken über Freizeit- und Schulangebote für Kinder und Jugendliche sowie über verschiedene Erlebnispfade.
