Drei Schweizer Betriebe unter den 50 besten Europas

«Top 50 Farmers» ist eine neue Initiative, die jedes Jahr 50 innovative Betriebe kürt, die als Vorbilder für regenerative Landwirtschaft dienen. Gleich zwei Schweizer Landwirte und eine Schweizer Landwirtin haben es heuer auf diese Liste geschafft. Sie erhalten Zugang zu einem Netzwerk und werden in ihrer Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.

ome/pd |

Die Organisation Top 50 Farmers wurde 2022 mit dem Ziel gegründet, die regenerative Landwirtschaft in Europa zu fördern und sie als attraktive und zukunftsfähige Option für die nächste Generation von Landwirtinnen und Landwirten zu positionieren. Die Initiative konzentriert sich auf Wissensaustausch, Bewusstseinsbildung, finanzielle Unterstützung und Förderung der Vielfalt. Ein Instrument dazu ist die Wahl der «Top 50 Farmers», der 50 besten Landwirte und Landwirtinnen im Bereich der regenerativen Landwirtschaft.

Die erste Preisverleihung fand Mitte März im Rahmen einer virtuellen Zeremonie statt. 50 Bäuerinnen und Bauern aus 22 Ländern wurden ausgezeichnet. Zu den Preisträgern zählen auch die Schweizer Matthias Hollenstein aus Mönchaltorf ZH und Marcel Heinrich-Tschalèr aus Filisur GR und die Schweizerin Regina Schwarzenbach aus Hirzel ZH.

-> Hier finden Sie eine Definition der regenerativen Landwirtschaft. 

Sie gehören zu den «Top 50 Farmers» Europas

Die Schweizer Landwirtin und Landwirte seien für ihre führende Rolle in den Bereichen Bodengesundheit, Biodiversität und Klimaanpassung gewürdigt worden, schreibt die Organisation in einer Mitteilung. Sie setzten sich gegen insgesamt 500 Nominationen durch. Diese Anerkennung zeige, dass die regenerative Landwirtschaft in der Schweiz nicht nur an Bedeutung gewinnt, sondern auch europaweit als Vorbild diene.

Die Bewegung der regenerativen Landwirtschaft zeige, dass nachhaltige Praktiken nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch wirtschaftlich tragfähig sind. Regenerative Landwirtschaft sei der Schlüssel zur Zukunft, schreiben die Organisatoren. Hier die Porträts der Gewinnerin und Gewinner.

-> Hier finden Sie Zugang zur Schweizer Lernplattform für regenerative Landwirtschaft.

SlowGrow von Matthias Hollenstein

«Nur ein gesunder und belebter Boden sowie eine artenreiche, intakte Umwelt bieten den Pflanzen optimale Lebensbedingungen», heisst es auf der Webseite www.slowgrow.ch . Die regenerative Landwirtschaft gehe dabei weit über alle Bio- und Demeter-Richtlinien hinaus. Der Boden sei nach der Ernte besser als vor der Aussaat, schreibt SlowGrow.

SlowGrow (auf Deutsch etwa: langsam wachsen) betreibt Gemüsebau, Ackerbau und kultiviert diverse Spezialkulturen auf rund 20 Hektaren. Matthias Hollenstein ist Geschäftsleiter und hat SlowGrow vor rund 10 Jahren gegründet. 2022 gewann SlowGrow den «Prix Climat», den Klimapreis der Klima-Allianz.

Hof Zalpenblick von Regina Schwarzenbach

«Wir betreiben Landwirtschaft wie es einst normal war - im Gleichgewicht mit der Natur, mit Respekt vor dem Leben und im Wissen, dass gesundes Wachstum Zeit benötigt», heisst es auf der Webseite www.zalpenblick.ch . Regina Schwarzenbach und ihr Team bauen über 50 Gemüsesorten an, gemischt mit Blumen, um die Artenvielfalt zu fördern. Tiere gehören bei ihr dazu. Eine massvolle, naturnahe Tierhaltung, art- und standortgerechte Tierhaltung gehört für sie zu einer nachhaltigen Landwirtschaft.  

Die unsichtbaren «Bauernhof-Tiere» Nicht nur für die regenerative Landwirtschaft sind die Lebewesen im Boden ein entscheidender Faktor. «Unter einem Hektar Wiese leben Lebewesen, die zusammen rund 15 Tonnen wiegen, so viel wie 20 Kühe», schreibt Schwarzenbach.

Sie verweist auf ihrer Webseite auf eine Studie der Universität Zürich, die zeigt: Je mehr Bakterien und Pilze im Boden sind, desto mehr Nährstoffe nehmen die Pflanzen auf. Die Pflanzen seien widerstandsfähiger und gesünder. Und je artenreicher und vielfältiger die mikrobielle Gemeinschaft im Boden ist, desto stressresistenter ist unser Boden, das heisst, desto besser kann er mit Extremsituationen wie Trockenheit und Starkregen umgehen.

Biohof Las Sorts von Marcel Heinrich-Tschalèr

«Die Erhaltung von vom Aussterben bedrohten Kartoffeln, Bohnen, Kühen, Obstbäumen liegt uns am Herzen», heisst es auf der Webseite www.lasorts.ch . Zu den wichtigsten Produkten des Biohofs Las Sorts gehören: Rätisches Grauvieh, Bergkartoffeln, Alpkäse, Bergheusirup, Bergheuöl und -essig, Rollgerste, Bergackerbohnen, Haferflocken, Waldstaudenroggen, Dinkel- und Buchweizenmehl. Die Familie betreibt auch einen Hofladen, in dem sie auch rund 35 verschiedene Kartoffelsorten anbieten. 

Ab dem Zeitpunkt 1.20 spricht Heinrich Schweizerdeutsch. 

Der Biohof Las Sorts ist einer von 50 Pilotbetrieben in Graubünden, die Massnahmen zur Reduzierung schädlicher Treibhausgase ergreifen. 2011 wurde der Hof für den Agropreis nominiert. 

Kommentare (1)

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  • Strickler pius | 26.03.2025
    Das mach ich auch seit 25 jahren😃
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