Die Ernteschätzung des Schweizer Obstverbandes geht von einer durchschnittlichen Tafelkirschenernte aus. Die Menge dürfte bei 2‘200 Tonnen zu liegen kommen. Die Haupternte beginnt Anfang Juli.
Die 2‘200 Tonnen entsprechen in etwa dem Vorjahreswert. Grosse Kirschen (Durchmesser ab 24mm) werden gemäss Schätzung über 80% der Ernte ausmachen. Die Erntemenge teilt sich auf in 850 t Klasse 28+, 1050 Tonnen Klasse 24+ und 280 Tonnen 21+.
Nass-kühles Wetter als Unsicherheitsfaktor
Mitte Juni werden die ersten Frühsorten geerntet, die Hauptsaison beginnt Anfang Juli. Eine Prognose zum jetzigen Zeitpunkt sei derzeit äussert schwierig, betonte Hansruedi Wirz, Präsident des Früchtezentrums Basel. Grund für die Unsicherheit ist das anhaltend nass-kühle Wetter, dessen Folgen für die Früchte aktuell schwierig abzuschätzen ist.
Laut Wirz haben die Bäume wegen des milden Winters zwar früh ausgetrieben, die kühlen Temperaturen im Frühling verzögerten aber die Entwicklung. Die Blüte setzte im April ein und dauerte bis Anfang Mai. Ende April kam es dann infolge polarer Kaltluft zu mehreren Frostnächten.
Zu wenig Konservenkirschen
Die Konservenkirschen-Ernte wird auf 650 Tonnen (2015: 486 Tonnen) geschätzt. Dies dürfte nicht ausreichen, um die Nachfrage zu decken. Im letzten Jahr mussten die Verarbeiter wegen der unerwartet kleinen Ernte auf die Lager zurückgreifen. Anders als 2015 konnten sich Produzenten, Verarbeiter und Handel heuer wieder auf einen Richtpreis einigen. Der Bund hat einen Rohstoffpreisausgleich von 43 Rp/kg zugesichert.
Die Brennkirschen-Ernte wird auf 2‘500 Tonnen geschätzt. Infolge des schlechten Wetters sei der Krankheitsdruck aktuell gross, betont Wirz. Nicht gepflegte Bäume seien teils in einem katastrophalen Zustand. Brennkirschen werden hauptsächlich auf Hochstamm-Feldobstbäumen produziert.