An der Studie haben unter anderem die Universität Kopenhagen und die Universität Hohenheim mitgewirkt . Die Wissenschaftler analysierten dafür die Daten aus 24 Studien in elf Ländern und von insgesamt 2’655 landwirtschaftlichen Betrieben. Untersucht wurde, wie sich Diversifizierungsmassnahmen auf soziale Faktoren wie die Lebensqualität, den Ertrag und die Ernährungssicherheit sowie ökologische Faktoren wie die Artenvielfalt auswirken.
Die Resultate sind laut den Forschenden eindeutig: «Während wir nur sehr wenige negative Folgen einer landwirtschaftlichen Diversifizierung feststellen konnten, gibt es viele bedeutende Vorteile», erklärte Studienautorin Laura Vang Rasmussen von der Universität Kopenhagen. Dies gelte insbesondere, wenn verschiedene Massnahmen kombiniert würden.
Je mehr Vielfalt, desto besser
Die Massnahmen zur Diversifizierung wurden von den Forschern in fünf Kategorien klassifiziert:
- Zeitliche Diversifizierung des Anbaus - zum Beispiel breitere Fruchtfolgen
- Nicht-Kultur-Diversifizierung - zum Beispiel Hecken und Blühstreifen
- Erhaltung des Bodens - zum Beispiel Gründüngung
- Diversifizierung der Tierhaltung
- Wasserschutz
Berücksichtigt wurden Daten unter anderem zum Winterweizenanbau in Deutschland, zur Rinderhaltung in Kolumbien und zur Maisproduktion in Malawi. Die Ergebnisse zeigten den Wissenschaftlern zufolge, dass die Kombination verschiedener Massnahmen oft zu Win-Win-Effekten führten – unabhängig von der Grösse und Art der Betriebe. «Je mehr, desto besser, vor allem wenn es um die biologische Vielfalt und die Ernährungssicherheit geht», so Rasmussen.
Mehr politische Anreize setzen
Messbare negative Effekte gab es dagegen kaum. Eine davon betraf laut den Forschenden Massnahmen für mehr strukturelle Vielfalt, wie das Pflanzen von Hecken und Bäumen. Dies mindere, womöglich übergangsweise, die Lebensqualität der Landwirte. Die Wissenschaftler vermuten, dass das mit dem höheren Arbeitsaufwand verbunden ist. Sie empfehlen dennoch, Anreize für eine Diversifikation der landwirtschaftlichen Betriebe zu setzen.
«Die eindeutig positiven Ergebnisse dieser Diversifizierungsstrategien legen nahe, dass Regierungen und Unternehmen mehr Anreize für Landwirtinnen und Landwirte schaffen sollten, solche Strategien anzuwenden», sagte Co-Studienautorin Claire Kremen von der University of British Columbia.
Die Studie «Joint environmental and social benefits from diversified agriculture» (Gemeinsamer ökologischer und sozialer Nutzen einer diversifizierten Landwirtschaft) wurde in der Fachzeitschrift «Science» veröffentlicht. -> Hier können Sie die Studie in englischer Sprache nachlesen.
