Erdbeeren: Kontroverse um Pestizide

Die Umweltorganisation Greenpeace hat Schweizer Erdbeeren im Labor untersuchen lassen: Auf praktisch allen Proben aus konventionellem Anbau sind Pflanzenschutzmittel-Rückstände festgestellt worden. Grenzwerte wurden keine überschritten. Der Obstverband hält fest, dass die Studie den Schweizer Produzenten ein sehr gutes Zeugnis ausstellt.

Die Umweltorganisation Greenpeace hat Schweizer Erdbeeren im Labor untersuchen lassen: Auf praktisch allen Proben aus konventionellem Anbau sind Pflanzenschutzmittel-Rückstände festgestellt worden. Grenzwerte wurden keine überschritten. Der Obstverband hält fest, dass die Studie den Schweizer Produzenten ein sehr gutes Zeugnis ausstellt.

Greenpeace hat auf vier Erdbeerfeldern im Thurgau und im Berner Seeland Proben genommen. Zudem hat die Umweltorganisation in zehn verschiedenen Läden 16 Schalen mit Schweizer Erdbeeren gekauft. In einem unabhängigen Labor wurden die Proben auf Pestizid-Rückstände untersucht. Der Befund ist eigentlich erfreulich: Alle geltenden Grenzwerte wurden eingehalten.

20 verschiedene Pestizide

Wie Greenpeace in einer Medienmitteilung schreibt, liessen die Resultate dennoch aufhorchen. Es seien insgesamt 20 verschiedene Pestizide nachgewiesen worden. Auf mehr als der Hälfte der im Detailhandel gekauften Erdbeeren seien gleich vier oder mehr Pestizide festgestellt worden. Greenpeace warnt vor dem «Pestizid-Cocktail».

Bei der staatlichen Bewertung von Risiken werde jeder Rückstand und jeder Stoff einzeln für sich betrachtet, kritisiert Greenpeace. Das spiegle aber nicht die Realität wieder, wie der Erdbeeren-Test gezeigt habe.

1000 Mal tiefer als Grenzwert

Bei allen Proben wurden die gesetzlichen Höchstwerte der Wirkstoffkonzentrationen sehr deutlich unterschritten, schreibt der Schweizer Obstverband (SOV) am Mittwoch. "Die festgestellten Konzentrationen sind bis 1000 Mal tiefer als die erlaubten gesetzlichen Limiten. Die Studie bestätigt damit: Schweizer Erdbeeren können ohne Bedenken genossen werden", heisst es weiter.

Die miesen Wetterbedingungen haben eine Einsatz von Pflanzenschutzmittel unumgänglich gemacht. Die Gefahr von Schädlingsbefall, insbesondere mit Fäulnispilzen, ist bei bei der nassen Witterung sehr gross. Die Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sei aufgrund von gesetzlichen und zusätzlichen freiwilligen Vorschriften (Suisse Garantie, SwissGAP) aber stark eingeschränkt. Der Einsatz erfolge gezielt und verantwortungsvoll, SOV. Der Verband macht aber deutlich: "Ohne Pflanzenschutz gibt es keine ausreichende Nahrungsmittelproduktion."

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