
Der Verwaltungsrat informierte über den Geschäftsverlauf der TMF AG (v.l.): Präsident Guido Graf und Stefania Mojon, Urs Sommer, Geschäftsführer Bazenheid, Lukas Perler, Michael Sutter, Robert Jaquet.
Isabelle Schwander
Guido Graf, Präsident der TMF Extraktionswerk AG, informierte an der Generalversammlung, dass die TMF, im Vergleich zum Vorjahr, im Berichtsjahr 2024 rund 3’000 Tonnen (2024 total 49’261 Tonnen angelieferte Rohware) mehr tierische Nebenprodukte verarbeiten konnte. Diese Mehrmenge resultierte grösstenteils aus der rückläufigen Nachfrage nach bestimmten tierischen Nebenprodukten auf internationalen Märkten.
Zudem führte eine Betriebsstörung im benachbarten Ausland Mitte August dazu, dass zusätzliche Mengen bei der TMF angeliefert wurden. Guido Graf erklärte, dass die Direktabholungen von Grosstierkörpern einen Anstieg verzeichneten. 2024 wurden erstmals über 12’000 Grosstierkörper direkt bei den Bauernhöfen abgeholt. Auch bei den grossen Schlachtbetrieben und den Direktanlieferungen war ein Anstieg der Tonnagen zu verzeichnen.
Unwägbarkeiten beeinflussen Budget
Im Anschluss thematisierte Urs Sommer, Geschäftsführer der TMF, die betrieblichen Investitionen. So erfolgte am ersten Aprilwochenende in diesem Jahr der Wechsel von zwei Autoklaven (Druckbehälter). Dank des Kaders, welches die technischen Herausforderungen mit grossem Mehreinsatz und routiniert bewältigte, konnten am Werktag darauf bereits alle betrieblichen Abläufe ohne Einschränkungen weiterlaufen. Der Präsident wagte einen Blick in die Zukunft.
Die Unsicherheit in Bezug auf die internationale Wirtschafts- und Handelspolitik sei sehr gross, und das beschäftige die TMF. Auch die Entwicklung der Rohwarenmenge bleibt ungewiss. Eine verlässliche Prognose sei aufgrund der vielen Einflussfaktoren schwer zu erstellen. Besonders die Verwertung tierischer Nebenprodukte weiterer Kategorien ist von internationalen Marktentwicklungen betroffen. Das könnte dazu führen, dass die Rohwaren schnell anderen Verwertungskanälen zugeführt werden könnten.
Blauzungenkrankheit
Aufgrund dieser Unwägbarkeiten wurde bei der Betriebsbuchhaltung bei der Position «Schlachtbetriebe» eine geringere Menge budgetiert als in den Vorjahren. Als erfreulicher bezeichnete Graf den Umstand, dass die Preise für Extraktionsfett zu Beginn dieses Jahres wieder leicht anstiegen. Es werde erwartet, dass sich diese Tendenz auch im zweiten Quartal 2025 fortsetzt.
Seit Ende August 2024 wiesen die Veterinärbehörden in zahlreichen Kantonen Fälle der Blauzungenkrankheit nach. Diese Krankheit hatte im vergangenen Jahr auch Auswirkungen auf die TMF und wird das Unternehmen voraussichtlich auch in diesem Jahr beschäftigen.