EU-Milchmarkt: Preisanstieg vorerst gestoppt

aiz |

Der steile Anstieg der EU-Notierungen für Standard-Milchprodukte wurde Ende April 2022 gestoppt. Das Vorjahresniveau wird aber weiterhin in allen Kategorien - insbesondere bei Butter, Voll- und Magermilchpulver, aber auch bei Käse - deutlich übertroffen. Dies geht aus den jüngsten Daten der Marktbeobachtungsstelle der EU-Kommission hervor.

Der seit August 2021 beobachtete steile Kursanstieg wurde von Experten vor allem auf die stagnierende Milchanlieferung und die anhaltend gute Nachfrage auf den internationalen Märkten zurückgeführt. Ab März 2022 trugen auch der Krieg in der Ukraine und die in der Folge extrem steigenden Betriebsmittelkosten zu dieser Entwicklung bei.

Deutlich über Vorjahreswert

Nach Angaben der EU-Kommission lagen die Preise für Butter zu Jahresbeginn 2022 im EU-Schnitt bei 559 Euro/100 kg (575 CHF). Bis Mitte April erfolgte ein steiler Anstieg auf 691 Euro/100 kg (711 CHF). Ende April kam es - erstmals in diesem Jahr - wieder zu einem kleinen Rückgang, und zwar auf 689 Euro (709 CHF). Die Vorjahreslinie wurde aber noch um 73% übertroffen.

Magermilchpulver notierte Anfang 2022 im EU-Mittel bei 327 Euro/100 kg (336 CHF). Auch hier tendierten die Preise stark nach oben, Ende April wurde mit 418 Euro/100 kg (430 CHF) aber nur mehr ein geringes Plus gegenüber den Vorwochen verzeichnet. Das Vorjahresniveau wurde jedoch um 67% überschritten.

Bei Cheddar deutlich flacher

Bei Vollmilchpulver wurde zu Jahresbeginn ein mittlerer Wert von 404 Euro/100 kg (416 CHF) gemeldet. In den folgenden Monaten schossen die Kurse kontinuierlich in die Höhe und erreichten Mitte April einen Wert von 519 Euro/100 kg (434 CHF). Erst zu Monatsende kam es zu einer Verringerung auf 510 Euro/100 kg (525 CHF), was immer noch einem Plus von 61% im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht.

Die Notierung für Cheddar-Käse hatte 2021 nur sehr wenig Bewegung nach oben gezeigt, auch in den ersten vier Monaten von 2022 fiel die Preiskurve deutlich flacher aus als bei anderen Milchprodukten. Von Anfang Januar bis Mitte April ergab sich ein Kursanstieg von 339 auf 383 Euro/100 kg (von 349 CHF auf 394 CHF). Dem folgte Ende April ein Rückgang auf 371 Euro/100 kg (382 CHF), was gegenüber dem Vorjahreswert einen Anstieg um 20% bedeutet.

EU-Milchanlieferung stagniert

Zur positiven Kursentwicklung hat auch das begrenzte Milchangebot in der EU und den wichtigsten internationalen Produktionsländern beigetragen. Nach Angaben der EU- Marktbeobachter stagnierte die Rohmilchanlieferung in der Union im Januar und Februar 2022 weiterhin auf dem Vorjahresniveau (+0,1%).

Neuseeland wies von Beginn der neuen Milchsaison (Juni 2021) bis Februar 2022 eine gegenüber dem Vorjahrszeitraum um 4,2% geringere Milchproduktion auf, Australien meldete von Juli 2021 bis Februar 2022 ein Minus von 3%. In den USA wurde im Januar und Februar 2022 in Summe um 1,4% weniger Rohmilch verarbeitet als im Vorjahreszeitraum. Die sinkende Milchproduktion ist einerseits auf schlechte Witterungsbedingungen, vor allem in Ozeanien, zurückzuführen. Gleichzeitig wirken sich die extrem gestiegenen Produktionskosten dämpfend auf die Milcherzeugung aus.

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