«Wir entfernen schädliche Stoffe aus Produkten, die die Bürger täglich benutzen, wie Textilien, Kosmetika und Lebensmittelverpackungen», sagte am Donnerstag der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maros Sefcovic. Dabei geht es etwa um Regenwesten, Pizza-Boxen, Imprägniersprays oder Hautpflegeprodukte.
PFAS-Chemikalien (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) sind Stoffe, die sich in der natürlichen Umwelt nicht abbauen und für die menschliche Gesundheit und die Umwelt schädlich sein können. Sie werden auch Ewigkeitschemikalien genannt.
Die Beschränkung zielt den Angaben zufolge auf sogenannte Undecafluorhexansäure (PFHxA) und PFHxA-verwandte Stoffe ab, die sehr beständig sind und «deren Verwendung in bestimmten Produkten ein inakzeptables Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt darstellt», erklärte die Kommission.
Halbleiter, Batterien oder Brennstoffzellen für grünen Wasserstoff sollen von der Massnahme ausgenommen werden. Die neuen Beschränkungen sollen im nächsten Monat in Kraft treten und nach Übergangszeiträumen zwischen 18 Monaten und fünf Jahren wirksam werden.
PFAS
Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) umfassen über 10’000 Substanzen – wie PFOS (Perfluoroctansulfonsäure), PFOA (Perfluoroctansäure), Perfluornonansäure (PFNA) und Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS). Es handelt sich dabei um Industriechemikalien, die jahrzehntelang bei der Herstellung einer Vielzahl von Produkten, z. B. Textilien, Haushaltswaren, Brandbekämpfung, Autoindustrie, Lebensmittelverarbeitung, Bauwesen und Elektronik verwendet wurden.
PFAS kommen in Beschichtungen von Textilien wie Outdoor-Kleidung, als Imprägnierung, in Backpapier, in Skiwachsen oder Feuerlöschern vor. In Kosmetika finden sie Einsatz in Wimperntusche, Make-up und Lippenstiften. PFAS sind schwer abbaubar und mittlerweile überall in der Umwelt verbreitet. Sie sind daher auch in der Nahrungskette und im Menschen nachweisbar.
Die Aufnahme von PFAS kann negative gesundheitliche Auswirkungen zur Folge haben. Daher wurden die Verwendung und die Herstellung der häufig nachweisbaren PFAS in Europa Verboten oder eingeschränkt.
