
Der Europäische Milchverband fordert einen politischen Eingriff in den Milchmarkt, um die existenzbedrohliche Lage zu entschärfen.
Freepik
Das European Milk Board (EMB) fordert die umgehende Aktivierung des freiwilligen Lieferverzichts auf EU-Ebene. Wie der Verband Ende November nach seiner Mitgliederversammlung mitteilte, sei jetzt der Moment, an dem die EU handeln müsse, um ein weiteres Absinken des Milchpreises zu verhindern. Die sich aktuell zuspitzende Lage auf dem Milchmarkt würde viele Betriebe in eine wirtschaftlich existenzbedrohende Situation bringen.
Bezahlung unter Produktionskosten soll verboten werden
Ausserdem unterstrich das EMB seine Position zu der geplanten Reform der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO). Dem Verband zufolge können nur wirksame und verpflichtende Verträge die Position der Produzenten in der Lieferkette stärken. Dazu gehört für das EMB ein Verbot der Bezahlung unter Produktionskosten sowie die verpflichtende Aufnahme der Liefermenge in die Verträge. Ausserdem sollen nach den Wünschen des EMB für Genossenschaften die gleichen Regeln gelten wie für Unternehmen, die nicht genossenschaftlich organisiert sind.
In der EU ist die Rohmilchproduktion in den letzten zehn Jahren relativ stetig gewachsen. Die Europäische Statistikbehörde (Eurostat) meldete jüngst eine Produktionsmenge von 161,8 Millionen Tonnen für das Jahr 2024. Das entsprach einem Anstieg von 0,9 Millionen Tonnen gegenüber 2023 und einem Anstieg von 12,1 Millionen Tonnen gegenüber 2014.