EU steigert Export von Rindfleisch deutlich

Im Aussenhandel mit Rind- und Kalbfleisch hat die EU ihre Position als Nettoexporteur festigen können. Laut Kommissionsangaben wurden von Januar bis August 2024 rund 663’200 Tonnen Rind- und Kalbfleisch einschliesslich Lebendtiere ausgeführt. Dem standen Bezüge von 239’200 Tonnen gegenüber.

AgE |

Die Europäische Union hat ihre Position als Nettoexporteur von Rindfleisch in diesem Jahr festigen können. Nach Angaben der EU-Kommission exportierten die 27 Mitgliedstaaten von Januar bis August 2024 insgesamt rund 663’200 Tonnen Rind- und Kalbfleisch einschliesslich der auf Schlachtgewicht umgerechneten Lebendtiere in Drittstaaten; das waren 6,1% mehr als in der Vorjahresperiode.

Der Rindfleischimport nahm dagegen um 0,2% auf 239’200 Tonnen ab. Mithin errechnet sich für den Berichtszeitraum ein Nettoausfuhrüberschuss von 424’000 Tonnen, verglichen mit 385’000 Tonnen in den ersten acht Monaten von 2023. Allerdings erlöst die EU für ihr exportiertes Rindfleisch deutlich weniger, als sie als Importeur dafür ausgibt.

Handelsdefizit trotz Rekordexportmenge

Mit Blick auf den Wert fällt der Nettoexportüberschuss der EU allerdings etwas schwächer aus. So standen Erlöse beim Rindfleischexport von 3,2 Mrd. Euro (3 Mrd. Franken) Ausgaben für die Importe von 1,6 Mrd. Euro (1,5 Mrd. Franken) gegenüber. Während sich für die EU-Lieferungen nach Drittstaaten ein durchschnittlicher Erlös von 4’840 Euro/t (4’540 Franken/t) errechnet, sind es bei den Bezügen 6’870 Euro/t (6’444 Franken/t). Mithin wird im Vergleich zum Export höherwertiges Rindfleisch eingekauft.

Konnte im Export die bis August erzielte Steigerungsrate von 6,1% auch für das Gesamtjahr erreicht werden, würde nach zwei etwas schwächeren Jahren wieder die Marke von 1 Mio. Tonnen geknackt. Im Jahr 2023 waren von der EU insgesamt 961’200 Tonnen Rind- und Kalbfleisch ausgeführt worden, und 2022 waren es 942’500 Tonnen. Dagegen waren es 2021 rund 1,03 Mio. und 2020 fast 1,14 Mio. Tonnen Rindfleisch gewesen. Die EU-Rindfleischimporte schwankten von 2020 bis 2023 zwischen 309’000 und 360’000 Tonnen.

Grossbritannien als wichtigster Handelspartner

Der weitaus wichtigste Abnehmer für Rind- und Kalbfleisch aus der EU war auch im Berichtszeitraum das Vereinigte Königreich mit 229’300 Tonnen, was gut einem Drittel der gesamten Ausfuhrmenge entsprach. Es folgt die Türkei mit 78’800 Tonnen oder einem Anteil von fast 12%. Bosnien-Herzegowina nahm 27’800 Tonnen ab, Israel gut 26’100 Tonnen, Ghana knapp 24’000 Tonnen und Algerien 18’700 Tonnen ab. Auf die genannten Länder entfielen zusammen mehr als 60% der EU-Rindfleischexporte in der Berichtsperiode.

Das Vereinigte Königreich als früheres EU-Mitglied ist nicht nur wichtigster Käufer, sondern auch bedeutendster Lieferant von Rindfleisch in die EU. Es exportierte von Januar bis August 2024 insgesamt 69’900 Tonnen davon in die Gemeinschaft. Es folgen die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien und Uruguay mit knapp 55’300 und 43’500 sowie 30’200 Tonnen.

129’000 Tonnen aus Mercosur-Staaten

Zusammen brachten es die drei südamerikanischen Länder in der Berichtsperiode also auf 129’000 Tonnen. Dafür erlösten sie im Schnitt pro Tonne 7’160 Euro (6716 Franken) und damit 290 Euro/t (272 Franken/t) mehr als die EU im Mittel für das von ihr importierte Rindfleisch ausgab. Von Argentinien wurde das nochmals getoppt, und zwar mit einem mittleren Erlös pro Tonne von 7’955 Euro (7’462 Franken/t).

Im Gesamtjahr 2023 hatten Brasilien, Argentinien und Uruguay 19’.500 Tonnen Rindfleisch in die EU geliefert. Der EU-Mercosur-Deal sieht bekanntlich vor, dass - gestuft über sieben Jahre - ein Importkontingent von 99’000 Tonnen Rindfleisch zu einem Zollsatz von 7,5% eingerichtet wird.

×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Lesershop

Hier gehts zum Lesershop

Umfrage

Wie erledigt Ihr die Büroarbeiten?

36 % Täglich
19.2 % Einmal in der Woche
5.6 % Alle zwei Wochen
7.2 % Einmal im Monat
7.2 % Zweimal im Jahr
0 % Alle zwei Monate
2.4 % Alle drei Monate
22.4 % Unregelmässig

Teilnehmer insgesamt 125

Zur aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?