EU will Absenkpfade für Landwirtschaft

sda/aiz |

Geplante strengere EU-Grenzwerte sollen die Zahl vorzeitiger Todesfälle wegen Luftverschmutzung bis 2030 um mehr als 55 Prozent senken. Neben Schadstoffen aus Autos will die EU-Kommission dafür unter anderem Ammoniak aus der Landwirtschaft ins Visier nehmen.

Dies kündigte die Brüsseler Behörde am Mittwoch in einem Aktionsplan für ein Ende der gesundheitsschädlichen Umweltverschmutzung in Luft, Wasser und Boden bis 2050 an.

Weniger Plastik und Müll

Dieser nennt für die Zeit bis 2030 mehrere Etappenziele. Darunter ist die genannte Verringerung der geschätzt 400’000 vorzeitigen Todesfälle pro Jahr durch Schadstoffe in der Luft. Dafür will die Kommission die EU-Standards für Luftqualität entsprechend neuer Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO verschärfen. Allerdings soll erst 2022 ein konkreter Vorschlag kommen.

Weitere Ziele für 2030: Der Anteil von Menschen, die ständig unter Lärm leiden, soll um 30 Prozent sinken. In 25 Prozent weniger Ökosystemen in der EU soll Luftverschmutzung die Artenvielfalt gefährden. Um 50 Prozent soll  die Plastikverschmutzung im Meer sowie um 30 Prozent die Menge an Mikroplastik sinken, die in die Umwelt gelangt. Hausmüll soll ebenfalls um die Hälfte schwinden.

Besseres Güllemanagement

In dem Aktionsplan wird der EU-Agrarsektor zu einer rascheren Reduktion der Ammoniakemissionen aufgefordert. Die EU-Kommission werde die beschlossenen Reduktionsziele streng überwachen und, wenn notwendig, auch Vertragsverletzungsverfahren gegen säumige EU-Mitgliedstaaten einleiten, betonte EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans bei der Vorstellung des Aktionsplans.

Die Verminderung der Ammoniakemissionen ist in der NEC-Richtlinie der EU geregelt. Im Aktionsplan fordert die EU-Kommission eine nachhaltige Tierhaltung. Sollten die EU-Mitgliedstaaten die Vorgaben der NEC-Richtlinie nicht einhalten, will die EU-Kommission weitere Gesetze vorschlagen, etwa für ein besseres Güllemanagement.

20% weniger Dünger

Was die weitere Reinhaltung von Luft, Boden und Wasser angeht, weist die EU-Kommission in ihrem Aktionsplan auf die «Farm to Fork»-Strategie hin, nach der bis 2030 die Ausbringung von Düngemitteln um 20% und der Einsatz von riskanten Pflanzenschutzmitteln um 50% reduziert werden sollen.

Die quantifizierten Ziele aus der Strategie sind wissenschaftlich geprüft und machbar, erklärte Timmermans. Um Böden in der EU besser zu schützen, will die EU-Kommission schliesslich eine entsprechende Strategie bis zu Jahresende vorlegen. Die EU-Mitgliedstaaten hatten sich bisher gegen gemeinsame EU-Regeln für den Bodenschutz gewehrt, weil sich dieser im Gegensatz zu Luft und Wasser nicht bewegt. 

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