EZB: Zinsanhebung möglich

Ein führendes Mitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) hat signalisiert, dass die Notenbank nach dem Ende ihres Wertpapierkaufprogramms nicht allzu lange mit Zinsanhebungen warten könnte.

Ein führendes Mitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) hat signalisiert, dass die Notenbank nach dem Ende ihres Wertpapierkaufprogramms nicht allzu lange mit Zinsanhebungen warten könnte.

Während bisher noch die Ankündigung gelte, dass die Zinsen lange nach dem Ende des Programms auf dem derzeitigen niedrigen Niveau oder darunter gehalten werden, könnte dieser Zeitraum verkürzt werden, sagte der italienische Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Montag.

«Ich kann nicht sagen, dass das Wertpapierkaufprogramm gewissermassen zum Ende kommt und gleichzeitig daran festhalten, dass die Zinsen auf niedrigem Niveau gehalten werden», sagte Visco. Nach derzeitigem Stand wird die EZB noch mindestens bis zum Jahresende Wertpapiere kaufen. Ende vergangener Woche hatte es nach Aussagen von Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny Spekulationen darüber gegeben, dass die EZB bereits vor Beendigung ihres Wertpapierkaufprogramms den Einlagensatz anheben könnte.

Dieser Zinssatz liegt derzeit bei minus 0,4 Prozent und wirkt als eine Art «Strafzins» auf von Geschäftsbanken bei der Notenbank geparktes Geld. Gegenteilige Aussagen von EZB-Chefökonom Peter Praet gaben den Spekulationen daraufhin jedoch einen Dämpfer.

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