Der landwirtschaftliche Bodenmarkt in Frankreich hat sich im vergangenen Jahr recht dynamisch entwickelt. In mehrfacher Hinsicht wurden neue Rekorde erreicht, wobei die Preise für Ackerland im EU-Vergleich aber nach wie vor recht niedrig liegen.
Wie der Dachverband der Landentwicklungsgesellschaften (FNSafer) berichtete, erhöhte sich der Umfang der gehandelten Ackerflächen und Wiesen gegenüber 2021 um 2,7% auf rund 480’000 ha. Der Gesamtwert der verkauften Areale nahm im Jahresvergleich um 4,9% auf 7,14 Mrd. Euro (6.92 Mrd. Fr.) zu.
Der Landentwicklungsgesellschaft zufolge erreichte ausserdem der Durchschnittspreis für freie, unbebaute Äcker und Wiesen mit 6’130 Euro (5’942 Fr.) pro Hektar den höchsten Stand seit 1997. Im Vergleich zu 2021 war das ein Plus von 3,2%. FNSafer-Präsident Emmanuel Huest betonte, dass es jedoch deutliche Unterschiede gebe. Auch werde die Preisdifferenz zwischen bewässerten und unbewässerten Flächen immer grösser. Die Preise für verpachtete Äcker und Wiesen erhöhten sich im Mittel um 2,9% auf 5’060 Euro/ha (4’904 Fr.).
Weiter geöffnet hat sich laut FNSafer die Preisschere zwischen Rebflächen mit geschützter Herkunftsangabe (AOP) und denen ohne eine solche Angabe. Während sich die Hektarpreise für Flächen mit AOP-Reben um 2,3% auf durchschnittlich 151’200 Euro (146’566 Fr.) verteuerten, waren Areale ohne AOP-Kennzeichnung im Mittel für 15’300 Euro/ha (14’831 Fr.) zu haben, was ein Plus von 1,9 % bedeutete. Insgesamt wurden 2022 in Frankreich 18’400 ha Rebflächen gehandelt. Das waren 5,4 % mehr als 2021 und so viel wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die Erlöse für die verkauften Rebflächen gingen gegenüber dem Vorjahr allerdings insgesamt aufgrund der Zunahme der preiswerteren Transfers deutlich zurück, nämlich um 7,9 % auf rund 1 Mrd. Euro (0,97 Mrd. Fr.).
