F: Rettung von Insektenproduzent gescheitert

In Frankreich sind die Bemühungen zur Rettung des Insektenerzeugers Ynsect gescheitert. Wie kürzlich bekannt wurde, ist nach einer Anhörung beim zuständigen Handelsgericht das Liquidationsverfahren eingeleitet worden.

AgE |

Medienberichten zufolge konnten Finanzierungslücken nicht gestopft werden. Nach Angaben des Radiosenders «France Bleu» wird das Werk in Poulainville bei Amiens geschlossen. Der Standort umfasst 45.000 Quadratmeter und Gebäude mit einer Höhe von 35 Metern. Hier sollten jährlich bis zu 20’000 Tonnen Insektenprotein erzeugt werden. Zur Vermögensmasse sollen auch mehr als 400 Patente gehören.

Lange auf Expansionskurs

Das auf die Produktion von Mehlwürmern spezialisierte Unternehmen war 2011 gegründet worden und galt lange als Erfolgsgeschichte. Insgesamt stellten Investoren mehrere Hundert Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2022 befand sich Ynsect noch auf Expansionskurs. In den besten Zeiten wurden mehrere Hundert Personen beschäftigt, zuletzt sollen es nur noch 43 gewesen sein.

Im September 2024 war ein insolvenzrechtliches Sanierungsverfahren eingeleitet worden. Damit hatte sich das Unternehmen einen sechsmonatigen Aufschub für die Bedienung seiner finanziellen Verbindlichkeiten verschafft. Im Februar des laufenden Jahres hatte Ynsect schliesslich ein Insolvenzverfahren beantragt. Zunächst war der Verkauf der Aktivitäten im Bereich Tierernährung als wahrscheinlichster Ausweg gehandelt worden.

Im Juli hatte das Handelsgericht dem Insektenproduzenten eine Fristverlängerung bewilligt, um frisches Geld zu organisieren. Zuvor hatten die bisherigen Investoren signalisiert, mehr als 8 Mio. Euro (7,5 Mrd. Fr.) nachzuschiessen, aber nicht die gesamte Lücke stopfen zu wollen.

Branche unter Druck

In ganz Europa geraten Insektenerzeuger zunehmend unter Druck. Im November war die Insolvenz des dänischen Unternehmens «Enorm Biofactory» bekannt geworden. Ynsects nationaler Konkurrent Agronutris befindet sich ebenfalls in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Die Beobachtungsstelle für Insektenerzeugung (ONEI) führt die Probleme der Unternehmen im Grundsatz auf die preisgünstige Konkurrenz durch Fisch- und Sojaprotein zurück. Die Insektenerzeuger müssten sich aber auf Futtermittel konzentrieren, weil die Akzeptanz bei den Konsumenten noch sehr niedrig sei.

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