«Seit der Industriellen Revolution war die Menschheit auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas für die Energiegewinnung angewiesen», schrieb das Fachblatt am Donnerstag in einer Mitteilung zur Kür des «Breakthrough of the Year». «2025 markierte jedoch einen bedeutenden Wandel in diesem Paradigma.»
Erneuerbare Energien, angeführt von Solar- und Windkraft, wuchsen demnach so schnell, dass sie in der ersten Jahreshälfte den gesamten weltweiten Zuwachs der Stromnachfrage decken konnten. Global liefern sie inzwischen mehr Elektrizität als Kohle.
China als treibende Kraft
Eine führende Rolle in dieser Entwicklung nimmt China ein. Durch den massiven Ausbau von Solarmodulen, Windturbinen und Lithium-Batteriespeichern hat sich das Land laut dem Fachmagazin als globaler Marktführer in der Produktion und Technologie erneuerbarer Energien etabliert.
Die chinesische Produktionsdominanz wirke sich weltweit aus. Kleine Solaranlagen auf Dächern seien erschwinglich und weithin verfügbar geworden. Sie verbreiteten sich insbesondere in Europa, Südasien und dem globalen Süden rasant und gewährleisteten für Millionen von Menschen eine zuverlässige und kostengünstige Energieversorgung.
Hindernisse bleiben bestehen
Bestehende erneuerbare Energien haben in China demnach bereits nachweislich das Wachstum der Treibhausgasemissionen verlangsamt. Dies wird als Hinweis auf einen globalen Wendepunkt bei der Bewältigung der Klimaerwärmung gewertet.
Trotz der Fortschritte gibt es laut «Science» aber weiterhin auch erhebliche Hindernisse. Dazu gehören der nach wie vor weit verbreitete Einsatz von Kohle, Engpässe in der Infrastruktur sowie politischer Widerstand in einigen Regionen, darunter den Vereinigten Staaten.
Medikamente und Weltraumteleskop
Der «Breakthrough of the Year» wird seit 1996 vom Magazin «Science» für den wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres vergeben.
Im vergangenen Jahr war laut «Science» das Medikament Lenacapavir der Durchbruch des Jahres. Dieses HIV-Medikament wurde als eine bedeutende Weiterentwicklung in der HIV‐Prävention bewertet, da es langanhaltenden Schutz biete und damit das Potenzial habe, viele Neuinfektionen zu verhindern.
Der «Breakthrough of the Year 2023» von «Science» war die Entwicklung von GLP-1-Agonisten als Behandlungsmittel für Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Diese Medikamente, wie jene mit dem Wirkstoff Semaglutid (Wegovy, Ozempic), zeigten beeindruckende Ergebnisse bei der Gewichtsreduktion und verbesserten gleichzeitig Gesundheitsfaktoren wie Herz-Kreislauf-Risiken, hiess es damals.
Für 2022 wählte das Wissenschaftsjournal das James‐Webb‐Weltraumteleskop (JWST) als den Durchbruch des Jahres. Der Satellitenteleskop‐Debüt brachte erstmals spektakuläre Infrarotbilder und Daten aus dem frühen Universum, die unser Verständnis von Galaxieentstehung, Sternbildung und kosmischer Entwicklung wesentlich vertieften. An der Forschung mit dem Teleskop sind auch Schweizer Forschende beteiligt.
