Mit 8,06 Mrd. Franken erzielte 2022 die Fenaco Genossenschaft den höchsten Nettoerlös seit ihrer Gründung. Mit 138,4 Mio. Franken und einer Umsatzrendite von 1,7 Prozent überzeugt auch das Betriebsergebnis, das erwartungsgemäss wieder auf dem Niveau vor den ausserordentlichen Pandemiejahren liegt.
Verwerfungen an den internationalen Beschaffungsmärkten aufgrund des Ukrainekriegs, anhaltende Lieferengpässe als Folge der Corona-Pandemie und die drohende Energiemangellage beeinflussten das Geschäftsjahr 2022 der Fenaco Genossenschaft, heisst es in einer Medienmiteilung.
Der Nettoerlös stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent auf 8,06 Mrd. Franken. Es ist der höchste Nettoerlös in der 30-jährigen Geschichte der Genossenschaft. Treiber waren insbesondere die Geschäftsfelder Agrar und Energie.
Nebst Preiseffekten entwickelte sich vor allem der Bereich Photovoltaik positiv. In der Lebensmittelindustrie setzte sich der Aufwärtstrend nach der Pandemie fort. Der Detailhandel konnte das hohe Niveau der Corona-Jahre praktisch halten.
Die Geschichte
Die Fenaco ging 1993 aus dem Zusammenschluss von sechs regionalen Genossenschaftsverbänden hervor. 2023 feiert sie ihr 30-jähriges Bestehen mit einem dreiteiligen Jubiläumsprogramm. Für die Öffentlichkeit realisiert die Fenaco zusammen mit dem Verkehrshaus der Schweiz in Luzern eine mehrjährige Ausstellung zum Thema Land- und Ernährungswirtschaft. Sie wird am 1. Juni 2023 eröffnet. Für die bäuerlichen Mitglieder wird die zum 25-Jahr-Jubiläum eingeführte Fenaco Erfolgsbeteiligung dauerhaft ausgebaut. Noch mehr aktive Landwirtinnen und Landwirte sollen von den Rückvergütungen und Geschenkpaketen profitieren können. Und für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Pensionierten richtet die fenaco vier regionale Jubiläumsfeste aus.
Per Ende Jahr beschäftigte die Genossenschaft 11 500 Mitarbeitende. Das sind 232 mehr als im Vorjahr. Die Anzahl Vollzeitstellen stieg um 140 auf 9691. 594 Lernende in 21 Berufsbildern befanden sich in einer Ausbildung. 60 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich auf dem Land. mgt/jgr
Während der Pandemiejahre 2020 und 2021 verzeichnete die Fenaco Genossenschaft ausserordentlich hohe Betriebsergebnisse (EBIT). 2022 liegt das EBIT mit 138,4 Mio. und einer Umsatzrendite von 1,7 Prozent erwartungsgemäss wieder auf dem Vor-Corona-Niveau.
Das volatile Umfeld sorgte für einen hohen Margendruck. Insbesondere im Geschäftsfeld Agrar habe die Fenaco die markanten Preisanstiege für landwirtschaftliche Produktionsmittel wie Dünger und Futtermittel zugunsten der Landwirtinnen und Landwirte abfedere, heisst es weiter in er Mitteilung. Im Vergleich zum Referenzjahr 2019 vor der Pandemie legte das EBIT um über 14 Prozent zu und wuchs damit parallel zum Nettoerlös.
Ausblick
Für das Jahr 2023 rechnet die Fenaco Genossenschaft mit einem Nettoerlös von gegen 8 Mrd. Das EBIT dürfte sich unter dem Niveau von 2022 bewegen, das Unternehmensergebnis sich wieder im Bereich der Vor-Corona-Zeit einpendeln.
Grund für das tiefere EBIT sind die gestiegenen Kosten, die sich nicht durchgängig in den Absatzpreisen abbilden oder durch Effizienzgewinne wettmachen lassen. Hinzu kommen verschiedene Grossprojekte, insbesondere in den Bereichen IT und Logistik. Das geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf 265 Mio.
«Die Fenaco Genossenschaft als Agrarunternehmen im Dienst der Landwirtschaft ist auf Kurs. Dank der guten Basis, die wir uns in den vergangenen Jahren erarbeitet haben, einer guten Liquidität und hohen Eigenkapitalquote sowie einer langfristig ausgerichteten Strategie, können wir trotz Verwerfungen auf den internationalen Märkten in die Weiterentwicklung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft investieren und so unserem Zweckartikel gerecht werden», sagt Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung in seinem Referat.

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