Fliegen können Geflügelpest übertragen

Laut den Ergebnissen eines Forschungsprojekts der japanischen Kyushu-Universität können Schmeissfliegen das Geflügelpest-Virus verbreiten, und zwar in einem Radius von bis zu vier Kilometern rund um ein bereits erkranktes Tier. 

AgE |

Schmeissfliegen können das Geflügelpest-Virus verbreiten. Das haben Forscher der japanischen Kyushu-Universität nachgewiesen. Laut einem aktuellen Bericht im Magazin «Scientific Reports» fanden sie im Winter 2022/23 in der Nähe einer infizierten Kranich-Kolonie 14 Schmeissfliegen, die Träger des Virus waren.

Insgesamt gesammelt wurden dem Bericht zufolge 648 Fliegen. Damit betrug die Prävalenz knapp 2,2%, was laut Einschätzung der Forscher im Vergleich zu anderen durch Insekten verbreiteten Krankheiten enorm hoch war. Ausserdem sei auf den Fliegen der Geflügelpest-Erreger aus der Kranichkolonie genetisch nachgewiesen worden. Die Forscher befürchten, dass die Fliegen das Virus in Wasser- und Futterquellen von Vögeln tragen und damit zur Verbreitung der Geflügelpest beitragen.

Schmeissfliegen sind den Forschern zufolge in der Lage, pro Tag 2 Kilometer weit zu fliegen. Da das Virus zwei Tage infektiös bleibe, müsse in einem Radius von 4 Kilometern mit fliegenbedingten Infektionen von Wild- und Nutzgeflügel gerechnet werden. Gegensteuern könnten Nutztierhalter durch Haltungssysteme, die nach aussen abgeschlossen seien. Wichtig seien auch Fliegenbekämpfungsmaßnahmen wie Insektizide und Netze. 

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