In den letzten 18 Jahren ist die Zahl der Betriebe in England deutlich zurückgegangen. Das geht aus Daten des britischen Unterhauses hervor, die die Liberaldemokraten ausgewertet haben und die AGRA Europe vorliegen. Demnach gab es 2005 noch 132’414 Farmen, während es 2023 insgesamt 102’405 waren. Das war ein Minus von 30’009 oder rund 22,7%.
Lediglich in der Kategorie der Betriebe mit mehr als 200 Hektar gab es einen Zuwachs um 7,7% auf 11’213 Farmen, bei allen anderen Grössenordnungen waren Rückgänge zu verzeichnen. Im Berichtszeitraum entfiel der grösste Anteil bei den Betriebsaufgaben auf die Grössenordnung unterhalb von 20 Hektar. Das Minus belief sich auf 30,9%.
In den Grössenordnungen von 20 Hektar bis 50 Hektar beziehungsweise 50 Hektar bis 100 Hektar sind jeweils etwa ein Fünftel der Betriebe verloren gegangen. Um 18,3% sank die Zahl der Farmen im Bereich von 100 Hektar bis 200 Hektar.
Milchbetriebe halbiert
Mehr als halbiert hat sich laut den Daten zwischen 2005 und 2023 die Zahl der Milchbetriebe auf zuletzt 9’083. Als «besorgniserregend» werteten die Liberaldemokraten, dass die Zahl der getreideanbauenden Betriebe seit 2005 um 9’369 oder 21,5% auf 34’098 geschrumpft ist.
Ein ähnliches Bild ergibt sich für die Kartoffelproduzenten, deren Betriebszahl sich um gut 30% auf 4’834 verkleinerte.
«Am Rande es Abgrunds»
Mit Blick auf die vorliegenden Zahlen warnte der Vorsitzende der Liberaldemokraten, Ed Davey, davor, dass die landwirtschaftlichen Betriebe «am Rand des Abgrunds stehen».
Zugleich forderten die Liberaldemokraten die Regierung auf, den Agraretat um jährlich umgerechnet gut 1,2 Mrd. Franken aufzustocken und die Vorschläge zur Einführung der Erbschaftssteuer zu verwerfen. Davey zufolge wäre dies für viele Landwirte «der letzte fehlende Sargnagel».
