Gemüseanbau und Kühe in der Wüste

Dubai zählt seit einigen Jahren zu den meistbesuchten Städten der Welt. Ausserhalb der Stadt, in der Wüste, sind Kamele und Dattelplantagen Trumpf. Gemüseanbau und Milchproduktion gelten als Besonderheit. -> Mit Video

Adrian Haldimann |

Dubai zählt seit einigen Jahren zu den meistbesuchten Städten der Welt. Ausserhalb der Stadt, in der Wüste, sind Kamele und Dattelplantagen Trumpf. Gemüseanbau und Milchproduktion gelten als Besonderheit. -> Mit Video

Seit nicht einmal 50 Jahren werden mitten in der Wüste Städte wie Dubai und die Hauptstadt Abu Dhabi aufgebaut. Dubai, eines der sieben Emirate der Vereinigten Arabischen Emiraten, hat mit Burj Khalifa nicht nur das mit 828 Metern höchste Gebäude der Welt und unzählige Tourismusattraktionen zu bieten, sondern auch eine Landwirtschaft. Mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von weniger als 100 Milliliter und einer durchschnittlichen Tagestemperatur im Sommer von über 40°C ist diese allerdings bescheiden vorzufinden.

Alles Handarbeit

Was grünt, wird bewässert. Das ist auch auf dem Biogemüsebetrieb, der Greenheart  Organic Farm, die von  Elena Kinane bewirtschaftet wird, nicht anders. Kinane bewirtschaftet ohne Maschineneinsatz mit zwölf Mitarbeitern eine Fläche von rund fünf Hektaren. Zwar hätte die vor 23 Jahren aus Deutschland ausgewanderte Kinane mehr Wüstenfläche zur Verfügung.

Die Betriebsgrösse wird aber vom verfügbaren Wasser und dem verfügbaren Humus beschränkt. Sie betreut Hühner, Ziegen und Rinder, die für die Produktion von Dünger gehalten werden. Der wertvolle Kompost, der mit Vulkanmineralien zur Nährstoff- und Wasserbindung angereichert wird sowie das aus einer bis zu 80 Metern tiefen Quelle stammende Wasser, bieten die Grundlage für das Wachstum von insgesamt 120 Gemüsearten.

Holsteinkühe in der Wüste

Viele Einheimische halten wenige Kamele, und wenige Manager halten viele Kühe. Ein Beispiel ist die Al Rawbi Dairy Farm mit 13000 Tieren und eigener Milchverarbeitung. Farmmanager Aimun Dalam zeigte die Bemühungen für ein möglichst hohes Tierwohl bei hohen Temperaturen auf: «Wir kühlen das Trinkwasser im Sommer für die Kühe von 40 auf 18 Grad ab.»

Auf dem Betrieb gibt es keine Liegeboxen. Unterstände sowie Kompost bilden den Liegebereich. Aus der Kompostierungsanlage werde laufend Kompost verkauft. Die daraus erzielten Einnahmen würden 50 Prozent der Lohnkosten von 400 Arbeitern decken.

Selektion auf Leistung

Trotz extremen Bedingungen und mit dreimaligem Melken liege die durchschnittliche Tagesmilchleistung bei 34 Kilogramm. Weiter erklärte Dalam das Embryoproduktionsprogramm des Betriebes: «Täglich spühlen wir diejenigen zwei bis drei Kühe, welche im Sommer bei höchsten Temperaturen über 50 Kilogramm pro Tag melken.» Damit soll die Tagesmilchleistung in Kürze auf 40 Kilogramm gesteigert werden. Die Besamungsrate sei bei 3,2 Besamungen pro Kuh und Laktation. Gesexter Samen komme nur bei den Rindern und im Winter zum Einsatz.

Weltrekorde folgen

Der aufstrebende Wüstenstaat ist vor allem für Folgendes bekannt: Am höchsten, am schnellsten, am weitesten, am innovativsten. Ob künstlicher Regen, grösstes Einkaufszentrum oder höchster Wolkenkratzer – in den Emiraten wird man fündig. Wird nicht anderswo, nämlich in Schanghai, der weltweit höchste Turm gebaut? Das beeindruckt die Emiratis wenig. In Dubai ist das Fundament für den Creek Tower gelegt. Über einen Kilometer hoch soll er werden.

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