Grosse Breite an Genetik für fitness- und leistungsstarke Kühe

Mit Lockdown und Leon schaffen es zwei reinerbig hornlose Vererber in den Wiedereinsatz. Zudem werden in dieser zweiten Zuchtwertschätzung mit Single-Step die Zuchtwerte bestätigt. Hier finden Sie die Zuchtwerte der Brown-Swiss-Stiere vom August 2025.

Andreas Kocher* |

Optimal setzt sich an der Spitze fest. Sein Profil vereint Milch, Fitness und Exterieur, was ihn zu einem fast unumgänglichen Stier in der BS-Zucht macht. Mit 1068 kg Milch, 123 Zellzahl, 125 Fruchtbarkeit und 111 im Euter ist der Franzose komplett und macht wirtschaftliche braune Kühe. Nach ihm klassiert sich Arif, der seine genomischen Werte bestätigt. In Sachen Leistung, also Milch und Inhaltsstoffe, ist Arif führend im G-Zuchtwert und weist einen MIW von 146 aus.

Durch seine guten Fitnesseigenschaften wie Zellzahl, Mastitisresistenz oder Nutzungsdauer und seiner mittleren Vererbung in der Grösse erreicht er einen guten WZW von 130. In den weiteren Rängen der nachzuchtgeprüften KB-Stiere finden sich Tu und Andi ein. Die Strategie von Braunvieh Schweiz, die auf mittelrahmige, fitness- und leistungsstarke Kühe abzielt, widerspiegelt sich in dieser Hitparade. Dazu ist bei diesen Stieren die Blutvielfalt gross.

Gehaltsstarker Allrounder

Zwei reinerbig hornlose Stiere können in den Wiedereinsatz geschickt werden. Lockdown ist ein gehaltsstarker Allrounder. Aus der bekannten Kuhfamilie von Vinozak Diva, die über verschiedene Seitenzweige weiterentwickelt wurde und männlich sowie weiblich einiges hervorbrachte, kommt Leon, der zweite reinerbig hornlose Stier. Seine mittelgrossen Kühe leisten gut und sein Vererbungsmuster passt auf sehr viele Kühe. Das Angebot erweitert auch Arif.

Der Halbbruder von Antonov überzeugt in Sachen Leistung. Bezüglich Milch und Inhaltsstoffe, er hat einen MIW von 146, lässt er keine Wünsche offen. Auch die Bender-Caluna-Familie punktet mit einem weiteren nachzuchtgeprüften Stier. Mit Celio wird ein Alpsee-Sohn in den Wiedereinsatz geschickt. Auffallend an dieser Familie ist, dass sie mit verschiedenen Vätern weiterentwickelt wurde. Bis jetzt geht die Strategie auf.

Die Kuhfamilie von Jetway Jetwa, welche über die mehrfache Schausiegerin Nesta Judy weitergezüchtet wurde, kann mit Canyon Juventus einen ausgeglichenen Stier ins Angebot bringen. Der sechste BS-Stier, der den Wiedereinsatz schafft, ist Avocado. Mit O’Malley als Vater und Lennox als Mutter verspricht er sehr hohe Inhaltsstoffe und gute Euteranlagen. Die vielen Vererber mit neuem nachzuchtgeprüften Resultat verbreitern das Angebot und können so manches Zuchtziel bedienen.

Genauere Zuchtwerte

Mit der Single-Step-Zuchtwertschätzung wurde unter anderem durch die Nutzung von über 150’000 weiblichen Genotypen die Genauigkeit der Zuchtwerte (B%) verbessert. Das hat bei den Jungstieren zum vorausgesagten «Rütteln» geführt. Jetzt müssen alle mit den neuen Gegebenheiten in die Zukunft gehen, durch den Sicherheitszuwachs sollen weniger grosse «Taucher» resultieren. In Ländern, die Single-Step schon länger anwenden, hat dieser Schritt die Genauigkeit stark verbessert.

Bei uns hat es in erster Linie dazu geführt, dass es die Jungstiere etwas gesiebt hat. Trotzdem sind mit Harvey und Magnum zwei hervorragende Jungstiere aus bewährten Kuhfamilien mit über 1’500 GZW zuoberst auf der Liste zu finden. Die KB-Organisationen versuchen nun, mit interessanten Importen das Angebot zu ergänzen und die inländische Zucht mit den neuen Gegebenheiten weiterzuentwickeln. Das gibt auch die Möglichkeit, weitere Blutlinien in die Schweiz zu holen.

Zuchtwertschätzung erfreulich

Mit Da Vinci, einem Dash-Sohn aus Dorian, oder Diabolo, einem Dacapo-Sohn aus Austria, sind bei den Jungstieren zwei Stiere mit sehr geringer Verwandtschaft in der Schweiz auf den Plätzen drei und vier im KB-Angebot. Guy selbst hält sich auf Rang 5. Mit seinen Söhnen Harvey und Magnum sind die höchsten Jungstiere jedoch von seinem Vererbungsmuster geprägt.

Alles in allem ist die August-Zuchtwertschätzung erfreulich. Es können gute nachzuchtgeprüfte Stiere ins Angebot geschickt werden, die Single-Step-Zuchtwerte sind stabil. Die Auswahl, das gute Futter und die gute Nachfrage an Zuchtvieh müssten Ansporn genug sein, die Kühe mit Zuchtstieren und wenn möglich gesext zu besamen.

*Der Autor arbeitet bei Braunvieh Schweiz.

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