Die Schweizer Hagel-Versicherung blickt auf ein wettermässig anspruchsvolles Jahr 2018 zurück, das ihre Ausrichtung auf umfassende Ernteversicherungen im Rahmen zunehmender klimatischer Herausforderungen bestätigt
In der Schweiz nahm das Prämienvolumen gegenüber dem Vorjahr um 6% zu und erreichte 49,2 Millionen Franken; zum Wachstum trugen auch zusätzliche Frost- und Trockenheitsdeckungen bei.
Hagel und Dürre
Hagel, Sturm und weiträumige Dürre vor allem bei Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben und Grasland führten zu einem durchschnittlichen Schadenjahr. Im Ausland – Frankreich und Italien – nahm das Prämienvolumen um 4% zuund erreichte 56,1 Millionen Franken; schadenseitig war das Jahr hauptsächlich von intensivem Hagel und von Dürre gekennzeichnet, die Schadenbelastung fiel demzufolge leicht überdurchschnittlich aus.
Gesamthaft erreichte das Prämienvolumen 105,3 Millionen Franken. Der Schadensatz belief sich auf 68% und der Schaden-/Kostensatz auf 87%. Trotz schwierigem Anlageumfeld wurde ein positives Kapitalanlagenergebnis von 5,2 Millionen Franken erzielt, dank welchem ein Gewinn (vor Veränderung der Reserven) von 3,4 Millionen Franken resultierte. 2019 lässt die Schweizer Hagelversicherung die Mitglieder in der Schweiz am Erfolg von 2018 in Form einer Prämienrückvergütung von 5,0 Millionen Franken oder 10% der Prämieneinnahmen partizipieren.
Stärkung der Position
In Frankreich konnte die Schweizer Hagel-Versicherung mit Allbranchenversicherer AXA eine Partnerschaft für die Sparte Hagel- und Ernteversicherungen eingehen. "Für die Schweizer Hagel-Versicherung bringt dies einen deutlichen Prämienzuwachs, eine Optimierung der Portfolio- und Kostenstruktur sowie eine klare Stärkung der Position im französischen Markt mit sich", schreibt die Hagelversicherung.
Die klimabedingten Herausforderungen wie extreme Temperaturen, Frühjahrsfröste, Dürre und Starkniederschläge nehmen weiter zu. Die Versicherbarkeit solcher Grossrisiken wird im Ausland häufig mit einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) zwischen öffentlicher Hand, Landwirtschaft und Versicherungswirtschaft gewährleistet.
Bund überlegt sich Unterstützung
Auch in der Schweiz werden derzeit im Rahmen der Agrarpolitik 2022 (AP22+) Überlegungen zu einer möglichen Versicherungsunterstützung gemacht. "Falls sich die öffentliche Hand für die Unterstützung von Agrar- bzw. Ernteausfallversicherungen entscheidet, müssten die Schweizer Gegebenheiten sowie die Erfahrungen mit Ernteversicherungen im In- und Ausland berücksichtigt werden", hält die Hagelversicherung fest.
Die Versicherung bevorzugt ein administrativ schlankes Förderungssystem. Dieses solle sicherstellen, dass jeder Subventionsfranken den Versicherten zugute kommt. Wie im Ausland soll in erster Linie ein Förderrahmen für ein Ernteversicherungssystem definiert werden (u.a. die Auflistung der obligatorisch gedeckten Risiken oderdie Höhe der Prämiensubventionierung). Die Umsetzung des Förderrahmens muss dann Sache der privaten Versicherungswirtschaft sein.
"Als private, nicht gewinnorientierte und seit über einem Jahrhundert in der Landwirtschaft verankerte Versicherungsgenossenschaft steht die Schweizer Hagel-Versicherung einer ÖPP-Lösung für das Versichern landwirtschaftlicher Kulturen gegen Wetterextreme positiv gegenüber", heisst es weiter.