Der Strukturwandel wird den Heuhandel früher oder später beeinflussen. Momentan läuft der Handel mit Heu und Stroh eher flau. Die Preise haben aufgrund der schlechten Erntebedingungen angezogen.
«Wir hören täglich vom Strukturwandel in der Landwirtschaft und die Strukturentwicklung geht weiter», so eröffnete Ruedy Zgraggen, Präsident des Schweizerischen Raufutter-Verbands, seinen Jahresbericht. Der Rückgang der Betriebe in der Landwirtschaft werde den Verbandsmitgliedern neue Herausforderungen aufzeigen. «Die Streichung der Tierhalterbeiträge beeinflusst, wenn noch nicht heute, sicher in den nächsten Jahren die Handelsumsätze im Heugeschäft negativ», machte Zgraggen deutlich.
Lager abgebaut
Der Heuhandel war im vergangenen Herbst und Winter recht belebt. Die Preise zogen, bedingt durch den nassen Herbst 2013, an. Die Lager wurden abgebaut, und der erste Schnitt der Ernte 2014 ist gut ausgefallen.
Beim Stroh zeigte sich ein ähnliches Bild. Die Importe waren im Herbst 2013 sehr hoch und Stroh auf den europäischen Märkten gesucht. «Im Frühjahr 2014 entspannte sich die Lage und sehr viel alte Ware konnte zu niedrigen Preisen abgesetzt werden», fasste Ruedy Zgraggen die Marktlage im vergangenen Geschäftsjahr zusammen.
Die Marktlagebesprechung ist jeweils ein wichtiger Bestandteil bei den Zusammenkünften der Mitglieder des Schweizerischen Raufutter-Verbands. «Der erste Schnitt beim Heu im Frühjahr war von guter Qualität, und die Erträge stimmten», so Zgraggen.
Höhere Preise beschlossen
Der zweite Schnitt war von schlechter Qualität, und im Berggebiet wurden einzelne Parzellen gar nicht geschnitten. Vielfach wurden Siloballen von schlechter Qualität hergestellt. Die Preise haben sowohl auf Inland- wie auf Importheu angezogen. Momentan verläuft der Heuhandel aber eher flau. Der Verband rechnet damit, dass es im Verlauf des Winters Heu brauchen wird.
Die Vorstand beantragte der Versammlung die unverbindliche Preisempfehlung beim Heu unbelüftet, ab Feld gepresst, in Kleinballen auf 27 Fr./100 kg und beim Heu belüftet, gepresst, auf 34 Fr./100 kg festzulegen. Diese Preise wurden von der Versammlung genehmigt.
Strohhandel noch flau
Die schlechten Erntebedingungen bei der Getreideernte führten dazu, dass momentan viel Stroh von schlechterer Qualität auf dem Markt ist. Die Preise zogen leicht an, der Handel verläuft aber momentan ebenfalls flau. Ein Mitglied der Versammlung vermutete, dass die Landwirte die Strohlager aufbräuchten.
Vermutlich werden im Frühjahr einzelne kleine Mengen zugekauft. Dies könnte sich positiv für Händler mit einem Lager auswirken. Die Versammlung beschloss schliesslich, die unverbindliche Preisempfehlung beim Stroh gepresst, verladen in Kleinballen, von 16 Fr. auf 18 Fr./100 kg zu erhöhen.
Ladung abdecken
Die ordentlichen Geschäfte an der Generalversammlung waren rasch abgehandelt. Die Jahresrechnung schloss mit einem Gewinn von rund 5200 Franken ab. Das Budget sieht einen Verlust von rund 1500 Franken vor.
Ein sehr grosses Thema im Verband ist immer wieder das Abdecken von Heu und Stroh auf den Lastwagen. Der Präsident forderte die Mitglieder auf, im Zweifelsfall die Ladung abzudecken, um unnötige Diskussionen mit der Polizei zu vermeiden.
Jubiläumsanlass
Im nächsten Jahr wird der Schweizerische Raufutter-Verband 100 Jahre alt. Bereits beim 75-Jahr-Jubiläum wurde eine Jubiläumsschrift verfasst. Diese soll nachgetragen und neu gedruckt werden. Ausserdem soll das Jubiläum im nächsten Herbst anlässlich eines zweitägigen Anlasses in der Zentralschweiz gebührend gefeiert werden.