Hunderte Hektaren Getreide brennen

Im Osten Deutschlands sind am Wochenende hunderte Hektaren Getreide- und Rapsfelder in Flammen aufgegangen. Die Brandursache ist in den meisten Fällen noch unklar. Für die Bauern sind die Brände katastrophal.

Wie in der Schweiz ist auch in Deutschland die Getreideernte in vollem Gange. Im Bundesland Sachsen-Anhalt in Ostdeutschland musste die Feuerwehr mehrmals zu Grossbränden ausrücken.

500 Hektaren

Wie der Mitteildeutsche Rundfunk (MDR) berichtet, sind am Samstag in Stegelitz, rund 30 Kilometer östlich von Magdeburg, 120 Hektaren Wald- und Ackerflächen in Brand geraten. Das Feuer ist gemäss der Polizei vermutlich durch Erntearbeiten ausgelöst worden.

Auch zwischen Rödgen und Zörbig, die Region liegt rund 50 Kilometer nördlich von Leipzig, gingen Getreidefelder in Flammen auf. Den Einsatzkräften gelang es, ein Ausbreiten der Flammen auf einen Windpark zu verhindern. Gemäss ersten Schätzungen der Polizei zerstörte das Feuer rund 150 bis 200 Hektar. Der Sachschaden wird auf 150’000 Euro (146'000 Fr.) geschätzt. Auch in Prosigk, das liegt 60 Kilometer nördlich von Leipzig, brannte am Samstag ein 15 Hektaren grosses Weizenfeld ab.

Brand wegen technischen Problemen

Der mit Abstand grösste Feldbrand wütete bei Mücheln, 17 Kilometer nordwestlich von Halle. Am Samstag gerieten dort rund 220 Hektaren Raps und Weizen in Brand. Eine Hochspannungsleitung, die über die Brandstelle verläuft, musste den Angaben zufolge kurzzeitig aus Sicherheitsgründen abgestellt werden. Der Feuerwehr gelang es, das Feuer einzudämmen. Doch am Sonntag flackerten immer wieder Brandnester auf. Die Höhe des Sachschadens ist noch unbekannt.

Die Brandursache ist bei den meisten Fällen noch unklar. Sven Borchert vom Landesbauernverband Sachsen-Anhalt sagte aber gegenüber dem MDR , dass die Feuer meistens durch technische Probleme verursacht werden. Hitze, Trockenheit und Staub auf den Äckern führten schnell zu Überhitzung einzelner Maschinenteile, meist im Motorenbereich, sagte Auch das Schneidwerk von Mähdreschern berge die Gefahr, an Steinen auf dem Feld Funken zu schlagen.

Steigende Prämien

Landwirt Thomas Külz ist Chef der Agrargenossenschaft Löberitz. Gegenüber dem MDR sagte er, dass die Anzahl Feldbrände in den vergangenen Jahren zugenommen hätten. Ein Grund dafür sei die Zunahme der Trockenheit. Oft sei bei solchen Bränden das Problem, dass das Wasser fehlte. Deshalb würden mittlerweile Löschwasser-Vorräte anlegen. Gemäss MDR gibt es auch Schwierigkeiten bei der Ausrüstung der Feuerwehren. Diese hätte mit veralteter Technik zu kämpfen. Um die Brände zu vermeiden, kontrollieren die Mitarbeiter von Landwirt Külz die Maschinen nach jedem Einsatz. «"Wir schauen auch, dass die Lager und beweglichen Teile gut abgeschmiert sind, damit sie nicht heiss laufen», sagte er zum MDR.

Ein Brand der Getreidefelder hat für die Bauern gravierende Auswirkungen. «Für die Landwirte ist das ein riesiges Problem, weil sich Hunderttausende Euro sprichwörtlich in Luft auflösen», sagte  Wissenschaftler Ulrich von Wulffen zum MDR. Die meisten Landwirte seien zwar gegen Brände versichert. Aber aufgrund der Zunahme der Feuer würden sich auch die Policen langfristig verteuern. «Schon jetzt gehen fünf bis sechs Prozent unseres Umsatzes für Versicherungen drauf», hielt Landwirt Külz fest. Zudem würden die Landmaschinen anschliessend für den Einsatz fehlen.

Das Wetter heute in

Lesershop

Hier gehts zum Lesershop

Umfrage

Welches Fleisch isst du am liebsten?

27.2 % Schwein
5.9 % Kalb
10.8 % Schaf- und Lamm
33.8 % Rind
3.8 % Wild
12.5 % Geflügel
3.5 % Kaninchen
2.4 % Ziege

Teilnehmer insgesamt 287

Zur aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?