Der internationale Gruitday findet jährlich am 1. Februar statt, um das traditionelle Grutbier zu feiern. Für den 13. International Gruitday am 1. Februar 2025 wurde erstmals die «Gruitbeer Brewery of the Year 2025» gekürt. Gewonnen hat den Preis die Brauerei Napf aus Walterswil BE.
Die 8-köpfige Jury aus 5 Ländern würdigte dabei das langjährige und fachlich hochstehende Engagement des diesjährigen Preisträgers bei der Entwicklung von aussergewöhnlichen Gruitbier-Kreationen, heisst es in einer Mitteilung der Brauerei Napf.
Der «Emmentaler Bier-Druide»
Der mehrfach preisgekrönte Braumeister Martin S. Bühler braut in seiner Kleinbrauerei seit der Gründung 2005 klassisches Napfgold in hell, amber und dunkel. Der «Bier-druide vom Emmental» begeistert aber auch immer mit neuartigen Bier- und anderen Getränkeentwicklungen, heisst es weiter.
Bei Kennern bereits legendär sind «Rose Gose», «Blowing in the wind sour gruit» und der Napftrunk «Jeremias» – das wohl erste alkoholfreie Gruitbier der Welt. Einen wichtigen Impuls für die Preisverleihung gab wohl auch die neuste Schöpfung aus dem Sudhaus des Napfgold Braumeisters: «Wild Man».
Dafür hat der Bierbrauer mit Unterstützung seiner Freunde vom «Bierlab» einen 4 Meter hohen Tannenbaum aus eigenem Waldbestand zu einem würzigen Starkbier vergoren . Das Bier sei tiefgründig und nuancenreich im Geschmack, kräuterig, harzig und verfüge über einem Hauch von Anis, heisst es in der Mitteilung. Oder wie es die internationale Jury kurz und bündig formuliert hat: «Gruitiful!»
Was ist Grut-Bier?
Grutbier ist ein historischer Bierstil, der sich durch die Verwendung einer speziellen Kräutermischung namens Grut anstelle von oder zusätzlich zu Hopfen auszeichnet. Grut enthält verschiedene Kräuter und Gewürze wie Gagel, Sumpfporst, Schafgarbe, Beifuß oder Wacholder.
Die Tradition des Grutbiers reicht bis ins frühe Mittelalter zurück. Sie dominierten bis zum 13. Jahrhundert in vielen Regionen Nordeuropas. Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert wurden Grutbiere zunehmend von Hopfenbieren verdrängt. In den letzten Jahren ist das Interesse an Grut-Bieren wieder gewachsen.
