Über hundert Experten aus der ganzen Welt diskutieren ab Montag auf dem Monte Verità über die Folgen, wenn fremde Pflanzen einheimische Arten verdrängen. Dass das Symposium im Tessin stattfindet, ist kein Zufall.
Im Tessin ist die Problematik der invasiven Pflanzen besonders gut ersichtlich, wie die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) mitteilte. Dies liege vor allem am milden Klima und am hohen internationalen Verkehrsaufkommen. Das Tessin illustriere, wie sich die Pflanzenlandschaft mit der Klimaveränderung auch nördlich der Alpen entwickeln könnte.Die Schweiz führt eine schwarze Liste mit neuen Pflanzen, die sich im Land ausbreiten. Diese werden «invasiv» genannt, weil sie die einheimische Flora verdrängen und wirtschaftliche oder gesundheitliche Schäden anrichten können. So kann der japanische Staudenknöterich Bahnböschungen unterwuchern bis diese instabil werden. Oder Ambrosia: Die Pflanze, welche ursprünglich aus Nordamerika stammt, kann schwere Allergien hervorrufen.
Die heutige Biodiversität entstand nebst der einheimischen Flora auch aus der Einfuhr von (Kultur-)Pflanzen aus anderen Kontinenten, wie die WSL festhält. Mit den heutigen Verkehrsströmen verlaufe der Austausch aber so rasant, dass die hiesige Flora überrumpelt werde.
Das internationale Symposium auf dem Monte Verità hat am Montag begonnen und dauert bis zum 7. Oktober. Im Jahr 2006 fand das Symposium auf den Azoren statt, im Jahr 2008 in Kroatien.