Japan: Mangelware Kartoffelchips

Nachdem in Japan 2016 die schlechteste Kartoffelernte seit Beginn der Aufzeichnungen vor 34 Jahren verzeichnet wurde, wollen nun die beiden führenden Anbieter von Kartoffelchips in dem asiatischen Land ihre Produktion mangels Rohstoff deutlich zurückfahren.

Nachdem in Japan 2016 die schlechteste Kartoffelernte seit Beginn der Aufzeichnungen vor 34 Jahren verzeichnet wurde, wollen nun die beiden führenden Anbieter von Kartoffelchips in dem asiatischen Land ihre Produktion mangels Rohstoff deutlich zurückfahren.

Wie der agrardiplomatische Dienst des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) am Karfreitag aus Tokio berichtete, hatte Japans Kartoffelernte im vergangenen Sommer unter einer Reihe von Taifunen gelitten. Die Experten gehen davon aus, dass deshalb das japanische Kartoffelaufkommen im Vergleich zu 2015 um etwa 20% auf nur noch 1,9 Mio t zurückging.

Erneut kleine Ernte erwartet

Betroffen gewesen sei vor allem die Insel Hokkaido, die normalerweise rund 80% der Verarbeitungskartoffeln für die heimische Chipsindustrie liefere. Nun wollen die Hersteller Calbee und Koikeya, auf die zusammen etwa 90% des japanischen Angebots an Kartoffelchips entfallen, die Produktion von fast 50 Chipsprodukten zurückfahren oder stoppen.

In näherer Zukunft zeichnet sich für den Inselstaat eine enge Versorgungslage mit Verarbeitungskartoffeln ab: Mit Blick auf die japanische Pflanzkartoffelernte veranschlagen die US-Agrarfachleute die unwetterbedingten Ernteeinbussen auf etwa 10%. Zudem liege das Gewicht der Pflanzkartoffeln diesmal unter dem Standard von 40 g. Auf die voraussichtlich Ende April beginnende Pflanzung für die im Juli startende Saison 2017/18 dürfte deshalb trotz einer wahrscheinlich stabilen Anbaufläche eine ertragsbedingt eher kleine Ernte folgen.

14 Prozent Verarbeitungskartoffeln

Im Kartoffeljahr 2014/15 entfielen rund 534'000 t oder 14% der gesamtenjapanischen Kartoffelernte auf Verarbeitungsware. Gut zwei Drittel davon wurden zu Chips verarbeitet. Diese Menge wird regelmässig durch Importware ergänzt. Wichtigster Lieferant von Verarbeitungskartoffeln für die japanischen Chipshersteller sind die USA.

Der USDA-Aussenposten in Tokio rechnet nun damit, dass die betreffenden Lieferungen 2016/17 im Vergleich zum Vorjahr um gut 5'000 t auf 35'000 t steigen dürften. Weitere wichtige Bezugsländer der japanischen Kartoffelverarbeiter sind Belgien, die Niederlande, Kanada und China.

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