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In der berühmten Sandsteinhöhle in Kaltbach lagert Emmi neuerdings holländischen Ziegenkäse. (Bild: zvg)
Seit Kurzem führen Grossverteiler einen neuen Käse: den Kaltbach Le Chèvre von Emmi. Dieser stammt aber ursprünglich aus Holland.
Der Halbhartkäse werde aus pasteurisierter Ziegenmilch aus Holland hergestellt, schreiben die «Luzerner Zeitung» und die «Bauernzeitung». Die Reifung erfolge in der Sandsteinhöhle in Kaltbach in der Gemeinde Mauensee. Jakob Lütolf, Präsident des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands, sagt gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Mich erstaunt die Strategie von Emmi, weil hinter Kaltbacher eigentlich eine klare Wertschöpfungsstrategie steht.»
Keine Information
Irritiert vom Vorgehen zeigt sich auch Niklaus Furrer, Präsident der Ziegenmilchlieferanten von Emmi: «Wir wurden bis heute nicht offiziell von Emmi informiert – das enttäuscht mich sehr.»
Noch an der letzten Vorstandssitzung sei davon die Rede gewesen, dass der Absatz von Ziegenmilch stagniere und keine neuen Lieferanten dazukommen würden. Die Ziegenmilch von Furrer wird für die Emmi-Marke Le Petit Chevrier benötigt. Ebenfalls dieser Käse reift in Kaltbach.
Geringer Anteil
Emmi-Mediensprecherin Sibylle Umiker erklärt wieso in Kaltbach ein holländischer Käse reift: «Wir haben festgestellt, dass sich dieser Käse am besten für die lange Reifungszeit in der Höhle eignet.» In Zahlen ausgedrückt, sei der Anteil des neuen Ziegenkäses gering, sagt Umiker weiter. Von den total 3000 Tonnen Käse der Marke Kaltbach würden rund zwei Drittel exportiert.
Der Kaltbach Le Chèvre mache lediglich 25 Tonnen aus. Insgesamt stelle Emmi 900 Tonnen Käse aus Schweizer Ziegenmilch her.
Teil der Strategie
Konrad Graber, Emmi-Verwaltungsratspräsident und Ständerat (CVP, Luzern) relativiert die Kritik: «Selbst wenn dieser Käse die hochgesteckten Ziele von Emmi erreicht, werden über 90 Prozent des von Emmi in der Schweiz verkauften Ziegenkäses aus Schweizer Ziegenmilch produziert.»
Die Weiterentwicklung der Sparte sei Teil der Strategie: «Wenn Emmi dieses Feld bewirtschaftet und Ziegenmilchprodukten in der Schweiz zu mehr Popularität und Absatz verhilft, profitieren davon auch die Schweizer Ziegenmilchproduzenten», so Graber.
