Die landwirtschaftliche Vertretung im Parlament verteilt sich auf die verschiedenen wichtigen Kommissionen.
Mittlerweile sind die Kommissinen des Eidgenössischen Parlaments besetzt. Sie beraten alle Geschäfte vor, bevor sie in das Plenum des Nationalrats und des Ständerats kommen. Dabei zeigt sich, dass die Bäuerinnen und Bauern und ihre Verbündeten in allen für die Landwirtschaft wichtigen Kommissionen gut vertreten sind.
Kilian Baumann in WAK
Die Wirtschaftskommission (WAK) wird das Reformpaket AP22+ durchberaten. Hier wirken weiterhin Bauernverbandspräsident Markus Ritter (CVP, SG), Kälbermästerpräsident Marcel Dettling (SVP, SZ) und Leo Müller (CVP, LU), Vorstandsmitglied Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband und Mitglied der Fenaco-Verwaltung.
Neu in der WAK sitzen Esther Friedli (SVP, SG), die auf dem Hof ihres Partners Toni Brunner lebt und mitarbeitet, und Biobauer Kilian Baumann (Grüne, BE), der die Dinge oft anders sieht als der Schweizer Bauernverband. In der ständerätlichen WAK sitzt weiterhin Hannes Germann (SVP, SH), Präsident der Gemüseproduzenten. Dorthin wechseln konnte Peter Hegglin (CVP, ZG), Präsident der Branchenorganisation Milch (BOM).
Badertscher in APK
Ebenfalls wichtig ist die Aussenpolitische Kommission (APK). Sie wird das Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten und den Rahmenvertrag mit der EU, den die Vertreter der internationalen Konzerne mit aller Kraft anstreben und den der Bauernverband ablehnt, beraten.
Dort nimmt weiterhin Andreas Aebi (SVP, BE) Einfluss, der die Kommission 2012 und 2013 präsidierte und der zugleich Erster Vizepräsident des Nationalrats ist. Neu sitzen auch Christine Bulliard-Marbach (CVP, FR), die einen Landwirtschaftsbetrieb leitet, und Agronomin Christine Badertscher (Grüne, BE), die sich bei Swissaid unter anderem für afrikanische Bäuerinnen einsetzt, in der APK.
Wismer-Felder in Urek
Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek) bespricht den Benzinpreis, die Förderung der Solarenergie und das Bauen ausserhalb der Bauzone. Bauernverbandsdirektor Jacques Bourgeois (FDP, FR) ist hier neuerdings Vizepräsident, wird die Kommission also 2022 und 2023 präsidieren. Weiterhin in der Urek engagiert sich Bergbauernsohn und Agronom Albert Rösti (SVP, BE) und Landwirt Pierre-André Page (SVP, FR).
Neu sitzen dort auch Christine Bulliard-Marbach (CVP, FR), die also in gleich zwei wichtigen Kommissionen sitzen darf, und Bäuerin und Lehrerin Priska Wismer-Felder (CVP, LU). Im Ständerat sind es unter anderen Bauernsohn Jakob Stark (SVP, TG) und Waldeigentümerpräsident Daniel Fässler (CVP, AI), die sich in der Urek engagieren.
Haab und Gafner in WBK
In der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) werden unter anderem Tierschutzfragen vorbesprochen. Die neugewählten Landwirte Martin Haab (SVP, ZH) und Andreas Gafner (EDU, BE) treffen dort auf Meret Schneider (Grüne, ZH), die Initiantin der Massentierhaltungsinitiative. Auch Nadja Pieren (SVP, BE), Präsidentin der kantonalen Metzger und Gemüseproduzenten, und Önologin Simone de Montmollin (FDP, GE) sitzen in der WBK.
Nicht zuletzt ist die Finanzkommission wichtig. Denn auch das Agrarbudget wird dort vorbesprochen. In der FK sitzen Jacques Bourgeois (FDP, FR), Christine Badertscher (Grüne, BE) und die Landwirte Heinz Siegenthaler (BDP, BE), Jacques Nicolet (SVP, VD) und Jean-Pierre Grin (SVP, VD). Der Tierarzt Jean-Paul Gschwind (CVP, JU) und der landwirtschaftsaffine Lars Guggisberg (SVP, BE) werden sich auch für die Interessen der Bauernfamilien einsetzen.