Im Norden Argentiniens wurden in den vergangenen Jahren rund 5 Mio. ha Wald gerodet, überwiegend um Soja anzubauen, mit schlimmen Folgen für die indianischen Ureinwohner und das Klima, betonte Carolin Callenius von "Brot für die Welt " bei einer Veranstaltung in Brüssel.
Die EU beanspruche mit ihren Futtermittel-Biokraftstoffimporten rund 35 Mio. ha der globalen Landwirtschaftsfläche, das sei das Doppelte der Nutzfläche in Deutschland, kritisierte Callenius. Während Albert Deß, CSU-Abgeordneter im Europäischen Parlament, Umweltzertifikate für Importe forderte, um Einfluss auf die Waldrodung in Drittländern zu nehmen, zweifelte Theodor Weber vom bayerischen Landwirtschaftsministerium deren Wirksamkeit an.
Dann werde das Soja eben aus anderen Teilen Argentiniens in die EU exportiert, wohingegen die Ware von frisch gerodeten Flächen woanders hinginge, gab Weber zu bedenken und verwies auf ein Programm zur Verminderung der Sojaimporte in Bayern. Darin werde an der Rinderhaltung mit größerem Grundfuttereinsatz geforscht. Außerdem werde der Sojaanbau im Inland gefördert, berichtete Weber. Als Lösung schlug er vor, stattdessen in der WTO verstärkt auf Umweltstandards im internationalen Handel zu drängen.