Agriviva: Doppelwechsel an der Spitze

Die Non-Profit-Organisation Agriviva vermittelt Jugendlichen kurzzeitige Einsätze auf einem Bauernhof in der Schweiz. An der Spitze gibt es nun einen Wechsel. Es wurde ein neuer Präsident gewählt. Und ab Juni übernimmt eine neue Geschäftsführerin die Geschicke des Vereins.

«Lernen fürs Leben» und «Brücken schlagen zwischen Stadt und Land» sind die zentralen Anliegen von Agriviva. Und das seit Jahrzehnten. Früher war die Organisation unter dem Namen «Landdienst» bekannt.

An der 77. Generalversammlung gab es nun einen Wechsel im Präsidium. Junglandwirt Hanspeter Renggli aus Ruswil (LU) wurde zum neuen Präsidenten gewählt. Der Meisterlandwirt aus Ruswil (LU) ist Mitglied der Junglandwirte Kommission (JULA) des Schweizer Bauernverbands (SBV) und Mitglied der Fachkommission Kommunikation des SBV.

«Persönliche Erfahrung das beste Mittel ist, sich ein eigenes Bild über einen Bereich zu schaffen, den man nicht kennt», sagte der frischgewählte Präsident. Angebote wie Agriviva seine für die Landwirtschaft seht wichtig und wirkungsvoll. «Denn die Landwirtschaft ist noch bei vielen Menschen konservativ stigmatisiert», so Renggli. Hanspeter Renggli führt seit 2015 einen landwirtschaftlichen Betrieb in der voralpinen Hügelzone. Im Sommer bewirtschaftet er eine Alp im Entlebuch.

Der Luzerner folgt auf Andrea Bory. Die scheidende Präsidentin habe den Verein kompetent und mit viel Geschick durch die Pandemie geführt und sich für die Interessen der lateinischen Schweiz eingesetzt, teilt der Verein mit. «Gerade die vielfältige Landwirtschaft eignet sich bestens für junge Menschen, sich aus erster Hand mit der Herkunft und Produktion unserer Lebensmittel vertraut zu machen», sagte Bory.

Teuscher neue Geschäftsführerin

Nicht beim Präsidium gibts einen Wechsel, sondern auch auf der Geschäftsstelle. Katharina Teuscher ist seit dem 1. Juni 2023 neue Geschäftsleiterin. Sie ist in einem kleinen Bauerndorf aufgewachsen. Der Landwirtschaft ist sie stark verbunden.

Agriviva-Geschäftsstelle (v.l.): die neue Geschäftsführerin Katharina Teuscher, Maria Weilenmann, Verantwortliche Vermittlungen und Martin Lauber, Sachbearbeiter Geschäftsstelle
zvg

«Als Stadtmensch realisiere ich immer wieder, wie weit weg heute die jungen Konsumierenden von der Natur und der Herkunft unserer Ressourcen sind. Mit den Agriviva-Einsätzen tragen wir aktiv zur Bildung in Nachhaltiger Entwicklung bei», sagte sie. Katharina Teuscher verfügt über ein breites Netzwerk in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Die Juristin war bis am 30. April 2023 Geschäftsführerin der Stiftung Pro Patria.

Teuscher folgt auf Ueli Bracher, der den Verein während sieben Jahren führte. Er habe mit dem 75-Jahre-Jubiläum im Jahre 2021 nachhaltig Akzente für Agriviva gesetzt, heisst es in der Mitteilung.

2022 musste Agriviva einen Rückgang bei den Vermittlungen hinnehmen. 1’083 Jugendliche, -22% weniger als 2021, verbrachten im Schnitt 14,2 Tage auf einem Betrieb. Insgesamt leisteten sie über 15'400 Einsatzstunden auf einem Bauernhof. «Der Rückgang ist für uns nachvollziehbar. Jugendliche haben nach der Pandemie wieder vermehrt Ferien im Ausland gemacht», sagte der abtretende Geschäftsleiter Ueli Bracher. Er ist überzeugt, dass 2023 wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht wird. Erstmals in der Geschichte konnte Agriviva einen Jugendlichen aus der Ukraine für einen Einsatz bei einer Bauernfamilie im Kanton Zürich vermitteln.

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