Vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 findet in Paris die Sommerolympiade statt. Die französische Hauptstadt wird zum dritten Mal nach 1900 und 1924 die Veranstaltung ausrichten.
Bauern und trainieren
Für viele Sportler ist eine Teilnahme an Olympia das grösste Ziel. Auch Patrik Wägeli wollte nach Paris reisen. Der Landwirt aus Nussbaumen TG arbeitete hart dafür. «Ich trainiere zweimal täglich und schiebe nun noch härtere Einheiten ein», sagte er zu Tele Top. Pro Tag sind das zwischen 20 und 30 Kilometer. Das summiert sich: Pro Woche ergibt so eine Strecke von 200 Kilometern.
Wägeli ist aber nicht Profisportler. Sein Training plant er um das Bauern herum. «Ich kann auch auf die Hilfe meiner Eltern zurückgreifen. Sie arbeiten Vollzeit auf dem Hof», sagt der 33-Jährige zum TV-Sender. Auch helfen auch noch Teilzeitangestellte mit. Ohne die tatkräftige Mithilfe seines Vaters wäre das Trainieren nicht möglich, sagt Wägeli zu Tele Top . «Das Arbeiten und das Trainieren sind mir sehr wichtig. Sie geben mir einen Ausgleich. Beim Laufen erhole ich vom Bauern und beim Bauern vom Laufen», fährt der Meisterlandwirt fort. Er arbeitet in einem 40-Prozent-Pensum auf dem Hof, wie er auf seiner Website schreibt.
Der gemischte Landwirtschaftsbetrieb besteht aus 30 Hektaren Ackerbau, 15 Hektaren Grasland und ökologischer Ausgleichsfläche und 20 bis 25 Stück Milchvieh. Der Thurgauer hat bereits als kleiner Junge den Berufswunsch Landwirt. «Es ist mein Traumberuf. Schon als Kind habe ich immer gerne auf dem Betrieb mitgeholfen. Am liebste verrichte ich die Arbeiten auf dem Feld mit dem Traktor», sagte 2018 zum TV-Sender SRF. Es sei schön, den Kulturen beim Wachsen zuzusehen. «Und jedes Jahr ist anders», führt er aus
Start an EM in Rom
Wägeli holte sich im vergangenen April am Marathon in Zürich zum zweiten Mal den Schweizer-Meister-Titel. Für den Marathon (42,19 km) an den Olympischen Spiele in Paris konnte er sich nicht qualifizieren, er schaffte die Limite von 2:08:10 nicht. «Eine Olympia-Qualifikation wäre für mich kaum realistisch gewesen, die habe ich nicht im Kopf gehabt», sagte Wägeli nach dem Marathon in Zürich zum Portal marathon4you.de .
«Ich habe mich vielmehr gefreut, weil ich nach einer nicht idealen Vorbereitung mit einer Verletzung und ständigen Schmerzen ein wirklich gutes Rennen zeigen konnte. Ich wollte diesen Schweizer Meistertitel unbedingt», sagte er weiter. Aufgeben will er nicht. Er trainiert hart weiter. Im Sommer 2028 finden in Los Angeles (USA) die nächsten Sommerspiele statt. Dies haben Tadesse Abraham und der OL-Spezialist Matthias Kyburz geschafft.
Ein grosses Ziel hat er heuer aber erreicht. Patrik Wägeli startet in Rom an der Leichtathletik-Europameisterschaften. Der Thurgauer absolviert diesen Sonntagmorgen den Halbmarathon (21,09 km). Der Lauf dürfte zu einem Karrierehöhepunkten werden.
