
Fendt ist die meist verkaufte Traktorenmarke in der Schweiz
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Kurz vor Weihnachten verwandelt sich die Werkstatt der GVS Agrar AG in Gächlingen SH einmal jährlich in einen Treffpunkt für Kunden und Partner. Auch dieses Jahr wichen die Traktoren und Maschinen dem traditionellen Kalender-Apéro, wie das Unternehmen mitteilt. Die GVS Agrar AG ist ein Schweizer Händler und Serviceanbieter für Agrartechnik und Landmaschinen.
Auftrag für die Armee
Auch bei der diesjährigen Veranstaltung gab es wieder einen informativen Fachteil mit den Verkaufsleitern Ivo Fausch und Michael Kern. Fausch betonte die Stärke der drei Marken Fendt, Massey Ferguson und Valtra sowie die wachsende Bedeutung von Dienstleistungen, insbesondere für die öffentliche Hand, Gemeindebetriebe und die Aus- und Weiterbildung.
Wer ist die GVS Agrar AG?
Die GVS Agrar AG mit Sitz in Schaffhausen ist ein Händler und Serviceanbieter für Agrartechnik und Landmaschinen. Das Unternehmen gehört zur GVS Agrar Gruppe und ist eng mit dem Landwirtschaftlichen Genossenschaftsverband Schaffhausen verbunden. Die GVS Agrar Gruppe verfügt über ein schweizweites Händlernetz mit 270 Vertriebspartnern.
Die GVS Agrar AG ist zudem selbst Landmaschinenhersteller. 2015 wurde gemeinsam mit der Agrar Landtechnik AG in Wil SG ein Produktionsstandort in Balterswil TG eröffnet.Dort werden jährlich rund 500 Güllefässer, Ladewagen, Mistzetter, Ballenzangen und Intensivaufbereiter gefertigt. pd
«Das Unternehmen konnte jüngst ein erfolgreiches Geschäft mit Traktoren mit der Armee tätigen und ein weiteres sollte nun auch noch folgen», heisst es in der Mitteilung. Ein wichtiger Bereich sei auch der Ersatzteildienst. So bewirtschaftet das Unternehmen 1,6 Millionen verschiedene Teile. Täglich verlassen 190 Pakete das Lager.
Schweizweit brauchts rund 1600 Traktoren pro Jahr
Fausch wies in seinem Referat auf den rückläufigen Absatz im Bereich Landtechnik hin. In der Schweiz sei diese Entwicklung auf die sinkende Zahl landwirtschaftlicher Betriebe bei gleichzeitig wachsenden Betriebsflächen zurückzuführen. Während 2012 noch 2’680 Traktoren verkauft wurden, waren es im laufenden Jahr bis Ende November lediglich 1'519, was einem Rückgang von rund 35 Prozent entspricht.

Bereichsleiter Verkauf, Ivo Fausch, zeigte auf, dass unter der Landwirtschaft 4.0 mit Robotik, Autonomie, Präzision und Datenanalytik eine Effizienzsteigerung, mehr Nachhaltigkeit und eine Ertragsmaximierung erreicht wird.
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Ungeachtet dessen bleibe die GVS Agrar AG Marktführer und erreicht mit den Marken Fendt, Massey Ferguson und Valtra einen Marktanteil von knapp 36 Prozent. Auch bei den Erntemaschinen sei der Trend rückläufig. Aktuell bezifferte Fausch den Traktorenmarkt auf rund 1600 Einheiten, was einem jährlichen Rückgang von etwa 3 Prozent entspricht. Besonders gefragt seien dabei Traktoren im Leistungsbereich von 80 bis 130 PS.
Starkes Wachstum in Indien und Südamerika
In Europa umfasst der jährliche Markt rund 160’000 Traktoren im Leistungssegment von 120 bis 180 PS, bei einem jährlichen Rückgang von etwa 15 Prozent. Auch in Nordamerika (-18 %) und China (-7 %) ist die Nachfrage rückläufig. Anders präsentiert sich die Lage in Indien, ist der Mitteilung zu entnehmen.
Dort wächst der Markt jährlich um rund 15 Prozent auf mittlerweile eine Million Traktoren im Bereich von 30 bis 70 PS. In Südamerika werden rund 65’000 Einheiten im Leistungssegment von 100 bis 175 PS abgesetzt, was einem Wachstum von 22 Prozent entspricht.
Künstliche Intelligenz als Wachstumstreiber
Die technische Entwicklung in der Landwirtschaft schreitet rasant voran. Bereits heute sind 97 Prozent aller Traktoren mit GPS ausgerüstet. Auch die künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend Einzug in Feld und Stall. «Die KI ist der Technologietreiber der Zukunft in der Landtechnik», zeigte sich Fausch überzeugt.
«Ein Roboter ersetzt 10 Erntehelfer, kostet aber 300‘000 bis 400‘000 Franken»
KI kommt bereits in marktfähigen Anwendungen wie Spot-Sprayern zur gezielten Unkrautbekämpfung oder Grossdrohnen im Präzisionspflanzenschutz zum Einsatz. Auch Ernte-Roboter werden bereits eingesetzt, etwa bei Eisbergsalat und Erdbeeren. «Der Roboter ersetzt 10 Erntehelfer, kostet aber 300‘000 bis 400‘000 Franken», führte Fausch aus.
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