Aus der jährlich anfallenden Gülle einer Kuh können in etwa 1000 kWh Strom gewonnen werden, was zum Beispiel für 1000 Vollwaschgänge reicht. Darauf hat das deutsche Bundeslandwirtschaftsministerium vergangene Woche in Berlin hingewiesen.
Wenn man die Gülle einer kleinen Rinderherde mit 25 Stück Großvieh energetisch nutze, könne man damit sieben Durchschnittshaushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom versorgen, berichtete das Ministerium. Neben Gülle könnten zahlreiche weitere Reststoffe einen wichtigen Beitrag zur klimaschonenden und nachhaltigen Energieversorgung leisten.
Der Inhalt einer Biotonne erbringe in der Biogasanlage beispielsweise rund 4 kWh Strom; das reiche für etwa vier Vollwaschgänge oder eine Woche elektrisches Kochen. Werde aus einem großen Strohballen mit 330 kg Frischmasse Strom gewonnen, könne ein Durchschnittshaushalt damit ein Jahr lang elektrisch kochen, rechnete das Agrarressort des Weiteren vor.
Strom aus Biomasse sei dabei nicht nur nachhaltig, sondern auch besonders klimaschonend: Würden 1000 kWh Strom aus der Gülle einer Kuh genutzt, vermeide dies zum Beispiel mehr als 600 kg Treibhausgase. Das entspreche der Menge, die ein durchschnittliches Braunkohlekraftwerk innerhalb von zwei Sekunden ausstoße. Außerdem sei Biomasse der einzige erneuerbare Energieträger, der problemlos speicherbar sei und bedarfsgerecht eingesetzt werden könne, hob das Bundeslandwirtschaftsministerium hervor. Damit unterscheide sich Biomasse von anderen erneuerbaren Energiequellen.