Lanz, Lokomobil und Co. lockten viele Leute

Liebhaber wie Laien zog es am Wochenende nach Schötz zum 4. Internationales Oldtimer-Traktorentreffen. Dort waren alte Traktoren, Einachser und Anbaugeräte zu bestaunen.

Rosmarie Brunner-Zürcher |

Liebhaber wie Laien zog es am Wochenende nach Schötz zum 4. Internationales Oldtimer-Traktorentreffen. Dort waren alte Traktoren, Einachser und Anbaugeräte zu bestaunen.

Eine Auslegeordnung der Landtechnik-Entwicklung während der letzten hundertfünfzig Jahre – so könnte man die Ausstellung von vergangenem Wochenende in Schötz LU zusammenfassen. Von der Dampfmaschine aus dem 19. Jahrhundert bis zum brandneuen Hightech-Mähdrescher, vom Selbsthalter- bis zum Fünfscharpflug war alles vertreten.

Zum vierten Mal hatten die Freunde alter Traktoren Schötz zum Oldtimer-Treffen eingeladen, und dieses Mal war es gar ein internationales, nicht nur ein schweizweites. Das dürfte auch der Grund für die vielen Besucher aus dem benachbarten Ausland und für die erstaunlich vielen Anmeldungen sein, sagte OK-Chef Toni Hunkeler: «So viele Teilnehmer hatten wir noch nie.» Sachkundige Männer und staunende Zaungäste waren gleichermassen vertreten wie Familien und Jugendliche und freuten sich über die vielen Traktoren und Einzelobjekte, die liebevoll herausgeputzt auf dem Gelände zur Schau gestellt wurden.

Stets gewachsen

Begonnen hat das Ganze vor fünfzehn Jahren mit überschaubaren 150 Traktoren. Über tausend Traktoren waren dieses Jahr zu sehen, dazu viele Anbaugeräte, Motormäher, auch Dreschmaschinen, Dampfwalzen – die Liste liesse sich beliebig fortsetzen. Nach Themen organisiert, waren die Traktoren und Geräte Anziehungspunkt für faszinierte Besucher und ausgewiesene Kenner. Überall auf dem Gelände fanden sich Beizli, die zum Einkehren und Fachsimpeln einluden, an vielen Ecken ratterte und knatterte, rauchte und dampfte es und lockte Zuschauer an.

Fröhliche Fahrten

Viereinhalb Stunden Wegstrecke hatte Michael Reichlin aus Immensee zusammen mit einem Kollegen auf sich genommen, um mit seinem Rapid-Spezial-2-Zylinder, Baujahr 1960, auf dem Schötzer Festgelände zu erscheinen. «Kein Problem», lacht er, «statt Klimaanlage habe ich ja den Fahrtwind im Gesicht.» Deutlich älter als der Rapid selbst ist dessen Wagenbrücke, die wie neu aussieht: Reichlin hat sie von einem alten Wagen seines Grossvaters übernommen und aufgefrischt.

Selber nach Schötz

Wer kann, fährt wie Michael Reichlin selber nach Schötz. Für Martin Horath aus Goldau ist das nicht möglich: «Mein Lokomobil mit Jahrgang 1876 muss mit einem Lastwagen transportiert werden, mit der dazugehörigen Säge braucht es mindestens vier Mann zum Abladen und Aufstellen.» Die mobile Dampfmaschine, sechseinhalb Tonnen schwer, zersägt Baumstämme in Läden – mit meterlangen Treibriemen und lärmendem Motor ein Spektakel für die Zuschauer. Wenn er wollte, könnte er jedes Wochenende seine Maschine an einem anderen Ort der Schweiz vorzeigen. Dazu ist ihm der Aufwand zu gross, drei- bis viermal pro Jahr reiche durchaus, findet Horath. Auf sein Lokomobil ist er stolz, es sei eine echte Rarität von Escher Wyss, die fünfzig Jahre lang eingemottet vor sich hinschlummerte, bevor er sie wieder zu neuem Leben erweckte. 

Lanz mit Jahrgang 1955

Etwas neueren Datums sind die Maschinen von Markus Rüttimann aus dem luzernischen Hochdorf: Mit seinem Lanz Bulldog, Jahrgang 1955, treibt er einen Heulader von John Deere Lanz an – ebenfalls aus den Fünfzigerjahren. «Der Heulader war der Vorgänger des Ladewagens», betont Rüttimann. Und reicht die Journalistin gleich an einen Kollegen weiter: «Waren sie schon bei Thomas Mathys?» Der Bührer-Liebhaber aus Rütschelen BE ist mit seinem Bührer EFD4, Jg. 55, vor Ort und hat einen Holzhacker mit dabei. Hersteller: Maschinenfabrik Hochdorf, ebenfalls Fünfzigerjahre. 

Zum Schluss des Tages defilieren die Traktoren in einem Konvoi an den Zuschauern vorbei, und zu jedem weiss der Speaker genaue Details zu Hersteller, Motor, ja gar zu früheren und aktuellen Besitzern und vieles mehr zu erzählen. Dann machen sich die ersten auf den Heimweg und sorgen mit ihren blumengeschmückten Gefährten aus dem letzten und dem vorletzten Jahrhundert für Abwechslung auf den  Strassen.

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