
Das Klima und die Politik prägte die Landwirtschaft im vergangenen Jahr. - iXimus
Was hat das Jahr 2021 aus landwirtschaftlicher Sicht geprägt? In zwölf Bilder blicken wir auf die vergangenen 12 Monate zurück.

Januar: 2021 feierte die Zeitung «Schweizer Bauer» ihr 175-Jahr-Jubiläum. Verlegerin des «Schweizer Bauer» ist seit 1846 die Oekonomische und Gemeinnützige Gesellschaft Bern (OGG). Zu seinem Jubiläum produzierte der «Schweizer Bauer» monatlich eine Beilage zu besonderen Themen. Für die Inhalte verantwortlich waren Rudolf Haudenschild und Samuel Krähenbühl. Im Januar erschien die erste Beilage, das Thema war «Gesundheit». - Monika Mullis 
Februar: Decrausaz Iron O’Kalibra erhielt die höchste Auszeichnung, die je in der Holsteinzucht vergeben wurde. Das Fachmagazin «Holstein International» (HI) kürte sie zur AllTime-Weltsiegerin, dabei waren sich Leserschaft und Fachjury einig. O’Kalibra gewann 2012 und 2013 die Swiss Expo und wurde 2013 Europasiegerin. Sie war auch eine erfolgreiche Stierenmutter, besonders via den Acme-Sohn GS Alliance O’Kaliber. - Robert Alder 
März: National- und Ständerat nahmen die parlamentarische Initiative zur Senkung des Pestizidrisikos an, die auch einen Absenkpfad für die Nährstoffverluste beinhaltet. Ende April schickte der Bundesrat die Ausführungsverordnungen in die Vernehmlassung. Meisterlandwirt und Bundespräsident Guy Parmelin trat damals vor die Medien. Viele Elemente der im März sistierten AP 22+ sollen auf diesem Weg umgesetzt werden. - Twitter/Guy Parmelin 
April: Bio Suisse, der Dachverband der 7000 Biolandwirte, bekam viel Aufmerksamkeit, als seine Delegierten die Nein-Parole zur Trinkwasser-Initiative beschlossen. Der Entscheid fiel mit 73 zu 20 Stimmen bei 5 Enthaltungen deutlich aus. Es gab Druckversuche in beiden Richtungen. Präsident Urs Brändli (im Bild) vertrat die Nein-Parole im SRF- «Kassensturz» entschieden, Martin Ott kämpfte vergeblich für Stimmfreigabe. Zur Pestizidinitiative sagte Bio Suisse Ja. - Olivier Ruprecht 
Mai: Im Jahr 2020 fanden die Alpaufzüge früh statt, 2021 waren sie später. Je nach Exposition lag der Schnee im Mai noch meterhoch. Wegen des schneereichen Winters und der deshalb teilweise grossen Lawinenniedergänge gab es mancherorts viel aufzuräumen. Der nasse Juli forderte die Älpler auf manchen Alpen sehr. Es folgten dann immerhin schöne Augusttage. Sorgen machten an vielen Orten die Wölfe, Hunderte Risse wurden verzeichnet - Couleur 
Juni: Am 13. Juni fand die Abstimmung über die Trinkwasserinitiative und die Pestizidinitiative statt. Unter der Führung des Schweizer Bauernverbandes hatte zuvor eine breite Allianz aus der Land- und Ernährungswirtschaft und bürgerlichen Parteien für «2×Nein» mobilisiert. Mit Erfolg: 62% sagten Nein. Die sehr hohe Stimmbeteiligung auf dem Land führte auch gleich noch zum unerwarteten Nein zum CO2 -Gesetz. - zvg 
Juli: Der rekordnasse Sommer mit viel Starkregen machte vielen Ackerbauern einen Strich durch die Rechnung. An vielen Orten hatte zuvor der Hagel für Schaden an den Kulturen gesorgt. Verbreitet kam es zu Auswuchs. Es resultierte eine klar unterdurchschnittliche Getreideernte. massive Ertragseinbussen gabs auch bei den Kartoffeln: Im konventionellen Bereich waren es 30% weniger als im guten Vorjahr, im Bio-Bereich 50% weniger - Monika Gerlach 
August: Im vierköpfigen Präsidium des Schweizer Bauernverbandes war nach dem altersbedingten Rücktritt von Hans Frei der SVP-Sitz neu zu besetzen. In der Landwirtschaftskammer setzte sich in einer sehr engen Ausmarchung Alois Huber (im Bild) gegen Hans Jörg Rüegsegger, Thomas Roffler und Martin Haab durch. Huber ist Nationalrat, Pächter auf dem Schlossgut Wildegg und war früher Präsident des Bauernverbands Aargau - BVA 
September: IP-Suisse ritt im Jahr 2021 auf einer Erfolgswelle. Im Juni flog der Marienkäfer im Grossverteiler Coop ein, beginnend mit dem Rahm aus IP-Suisse-Wiesenmilch. Im November folgte im Coop Pastmilch aus Wiesenmilch. Die Milchproduzenten profitieren von 5 Rappen Prämie pro Kilogramm Milch. Im September suchte IP-Suisse neue Getreide- und Rapsproduzenten, insbesondere solche für herbizidfrei angebautes Getreide, das die Migros will - zvg 
Oktober: Der Schweizer Bauernverband, der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband (im Bild Präsidentin Anne Challandes), Agrisano und Prométerre starteten im Oktober eine Kampagne für die bessere soziale Absicherung der auf dem Betrieb mitarbeitenden Ehefrauen. Politisch bleibt der Druck bestehen: Mehrere Vorstösse verlangen eine Sozialversicherungspflicht für mitarbeitende Nichteigentümergattinnen. - zvg 
November: Der mit 20 000 Franken dotierte Agropreis, den massgeblich die Emmental Versicherung sponsert, geht nach Campascio GR im Puschlav. Nicolo Paganini und Marco Triacca haben in den letzten 20 Jahren ihren Betrieb namens «Coltiviamo Sogni» mit den Bergbeeren von 1000 Quadratmetern auf über 10 Hektaren ausgebaut. An der Preisverleihung kam es zum Dreifachtriumph: Ihr Projekt gewann auch den Leserpreis und den Saalpreis - jul 
Dezember: Der Fenaco-Konzern (im Bild Chef Martin Keller) gibt bekannt, dass er mit zehn Millionen Franken den Dialog zwischen Stadt und Land fördern will. Idealerweise soll das Geld in eine Stiftung fliessen. Hintergrund ist eine Studie des Politgeografen Michael Hermann. Laut ihm hat sich bei den Abstimmungen über das Jagdgesetz, die zwei Agrarinitiativen und das CO2 -Gesetz ein grosser Stadt-Land-Gegensatz aufgetan. Die Studie soll nun jährlich wiederholt werden. - Daniel Salzmann