LU: Spezialzonen auch für Tierproduktion

Ein Gemeindeverband im Luzerner Seetal wollte spezielle Landwirtschaftszonen nur für den bodenunabhängigen Pflanzenbau zulassen. In einer Vorprüfung hat der Kanton Luzern diesem Vorhaben zugestimmt. Aufgrund von Widerständen aus der Landwirtschaft sollen diese speziellen Zonen nun auch für die Tierproduktion zugelassen werden.

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Im luzernischen Seetal sind Gemeinden zum Verband «Idee Seetal» zusammengeschlossen , um unter anderem die Regionalentwicklung und die Raumplanung zu koordinieren. Dieser Verband will, dass sich die Seetaler Bauernhöfe auch weiterhin entwickeln können, Die Verbandsgemeinden fordern deshalb, das «im Regionalen Richtplan (REP) festgeschriebene Verbot für Speziallandwirtschaftszonen zu kippen», heisst es in einem Bericht der «Luzerner Zeitung».

Pflanzenproduktion fördern

Speziallandwirtschaftszonen (SLZ) ermöglichen eine bodenunabhängige landwirtschaftliche Produktion ausserhalb der Bauzone und unterstützen somit den Strukturwandel in der Landwirtschaft. Nur so könnten sich Betriebe, die überwiegend oder nur bodenunabhängig produzieren weiterentwickeln. Mit der Schaffung neuer SLZ wolle der Kanton Luzern Spezialkulturen im pflanzlichen Bereich fördern und so die hohe Dichte an Nutztieren reduzieren, heisst es.  Diese Förderung nur der pflanzlichen Produktion führte jedoch zu Widerstand in der Landwirtschaft.

Die bodenabhängige Landwirtschaft – also Ackerbau, Graswirtschaft oder Obstbau – solle aber weiterhin im Vordergrund stehen, führt die «Luzerner Zeitung» weiter aus. Zur Diversifizierung der Betriebe können auf maximal 5000 Quadratmetern bodenunabhängige Kulturen angebaut werden. Wenn für eine bodenunabhängige Produktion eine grössere Fläche erforderlich ist, müsse ein Gesuch für eine Speziallandwirtschaftszone gestellt werden. «Damit können sich spezialisierte Betriebe flächenmässig weiterentwickeln und beispielsweise Gewächshäuser mit Hors-sol-Kulturen oder Tierhaltungsanlagen erstellen», schreibt die «Luzerner Zeitung».

Das Luzerner Seetal formiert sich um den Baldeggersee und den südlichen Hallwilersee. 

Hohe Auflagen

Der Kanton hat in einer Vorprüfung zugestimmt, das Verbot im Seetaler Richtplan zu streichen. Dies hätte jedoch nur für den Pflanzenbau gelten sollen. Das sorgte für Widerstand aus der Landwirtschaft. Auch der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands (LBV) hat gefordert, solche Zonen im Seetal auch für die Tierproduktion zuzulassen. Scheinbar mit Erfolg. Denn die «Idee Seetal» hat das Traktandum daraufhin an der kürzlich durchgeführten Delegiertenversammlung auf einen späteren Zeitpunkt vertagt.

Der Kanton zeige sich nun auch bereit, Speziallandwirtschaftszonen für die Tierproduktion zuzulassen. «Allerdings nur unter hohen Auflagen», wird Raimund Wenger, Geschäftsführer Idee Seetal, von der «Luzerner Zeitung» zitiert. Eine solche Zone muss dazu beitragen, umweltschutzrechtliche Anforderungen sowie Verbesserungen des Tierwohls und der Hygiene zu erreichen. Der Tierbestand dürfe dabei nicht erhöht werden, so Wenger. Er geht davon aus, dass in den nächsten Jahren nur wenige Betriebe ein Gesuch für eine solche Zone stellen werden. Zurzeit gibt es im Kanton Luzern fünf Speziallandwirtschaftszonen: in Dagmersellen, Hergiswil, Luthern, Rickenbach und Ruswil. 

-> LU: Regierung genehmigt Spezial-Landwirtschaftszone (in Luthern und Hergiswil)

Kommentare (1)

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  • Richner Silvia | 28.12.2025
    Natürlich müssen diverse Organisationen kräftig mit wiehern,sonst haben die Amts-Schimmel/Büro-Agronome nichts zu tun.
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