Der Agrochemie-konzern Syngenta will für 403 Mio. Euro (490 Mio. Fr.)den belgischen Konzern Devgen übernehmen. Dies entspricht einem Preis pro Aktie von 16 Euro. Dies entspricht einer Prämie von 70 Prozent gegenüber dem Schlusskurs der Devgen-Aktien am vergangenen Donnerstag.
Die Übernahme werde von einer Reihe von Aktionären mit einem Anteil von 48 Prozent der Devgen-Aktien unterstützt, teilte Syngenta am Freitag mit.
Hauptabsatzmärkte Indien und Südostasien
Devgen ist spezialisiert auf Saatgut insbesondere für Reis, Pestizide sowie auf Insektenbekämpfung. Die grössten Absatzmärkte sind Indien und Südostasien. Das Unternehmen beschäftigte im vergangenen Jahr rund 250 Mitarbeiter. Der Hauptsitz liegt in Gent.
Der Chef von Devgen, Thierry Bogaert, zeigte sich von der Übernahmen überzeugt: Syngentas globale Ausrichtung mache es für die Technologien von Devgen einfacher, die Märkte zu erreichen, lässt er sich im Communiqué zitieren. Der Kauf ist an die Bedingung gebunden, dass mindestens 80 Prozent der Aktien in den Besitz von Syngenta kommen.
Analysten reagieren positiv
Die Aktien von Syngenta reagierte kaum auf die Ankündigung. Um 10.30 Uhr lag das Papier 0,1 Prozent im Plus auf 344,80 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) notierte derweil 0,56 Prozent im Plus.
Analysten beurteilen die Übernahme in ersten Kommentaren positiv, sehen aber wegen der Grössenordnung der Übernahme einen kaum veränderten Geschäftsverlauf von Syngenta in nächster Zeit.
Saatgutumsatz steigt um 1 Prozent
Devgen ist besonders interessant aufgrund seiner Stärke im Bereich Forschung und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln, kommentiert die Notenstein Privatbank. Daher könne sich die angestrebte Übernahme langfristig auszahlen. Für Notenstein liegt der Preis auf den ersten Blick im Branchenrahmen. Ein genaues Urteil bleibe aber den Analysten überlassen.
Für die Bank Vontobel ist es unwahrscheinlich, dass die Übernahme einen grossen Einfluss auf die eigenen kurzfristigen Gewinnprognosen hat, da sie den Umsatz im Bereich Saatgut um weniger als 1 Prozent erhöhen wird. Die Bilanz würde eine Barmittel-Finanzierung erlauben, so Vontobel-Analyst Patrick Rafaisz.