
Laut «Kassensturz» gibt es keine Hinweise darauf, dass Schweizer Honig verfälscht sein könnte.
zvg
Für Qualitätsprodukte lohnt es sich etwas tiefer in die Tasche zu greifen. So soll ein Glas mit 500 Gramm Honig mit dem Goldsiegel von Apisuisse laut BienenSchweiz rund 17 Franken kosten. Im Regal eines Grossverteilers findet man jedoch Honiggläser, die teils nur ein Viertel davon oder weniger kosten.
Der Grund für diese grosse Preisdifferenz lässt sich erst auf den zweiten Blick erkennen. Die Schweizer Honigproduktion deckt nämlich lediglich rund ein Drittel des Bedarfs. «Deshalb muss viel Honig aus dem Ausland importiert werden, und dieser Honig ist meist sehr billig», schreibt der Imkerverband BienenSchweiz in einer Mitteilung.
Warum Fälschungen schwer zu erkennen sind
Es sei leider eine Tatsache, dass der wirtschaftliche Anreiz, Honig mit Zuckersirup zu strecken, hoch ist. Laut einer Berichterstattung des Kassensturzes (siehe Video unten) gibt es in China spezialisierte Firmen, die Zuckersirup in einer Qualität produzieren, der gängige Testmethoden auf Echtheit des Honigs bestehen. Die Zumischung von Zuckersirup zum Honig sei lukrativ. «Gelingt es, gepanschten Honig als echten Honig zu verkaufen, wird ein hoher Ertrag erzielt», schreibt der Imkerverband weiter.
Aus Sicht der Verantwortlichen von BienenSchweiz ist der Ratschlag an die Konsumentinnen und Konsumenten einfach: «Kaufen Sie Honig von örtlichen Imkerinnen oder Imkern.» Der bei Bienen Schweiz für das Honigsiegelprogramm verantwortliche Markus Michel argumentiert: «Wer sich für den billigen Regalhonig entscheidet, geht halt ein erhöhtes Risiko ein, dass er weniger Honig, dafür mehr Sirup kauft und konsumiert.»
Nicht jeder ausländische Honig ist verfälscht
«Es ist also offensichtlich, dass die Analysemethoden zwecks Erkennung von gefälschtem Honig verbessert werden müssen», schreibt BienenSchweiz. Der grösste Importeur von ausländischem Honig in die Schweiz ist die Narimpex, ein traditionelles Familienunternehmen in Biel. Diese Unternehmung setzt neben Laboranalysen auf eine umfassende Kenntnis der Lieferkette.
BienenSchweiz stehe in regelmässigem Austausch mit der Firma Narimpex und habe die Eigentümerfamilie Grünig als redliche Unternehmer erlebt. «Deshalb wollen wir nicht jeden Importhonig verteufeln» sagt Markus Michel. Auch Honig, beispielsweise aus Südamerika, könne genauso echt sein, wie Honig von Schweizer Bienen. «Für mich ist jedoch zentral, dass der Kassensturz weiterhin keine Hinweise darauf findet, dass Schweizer Honig verfälscht ist», freut sich Markus Michel.