Die Käseexporte aus der Schweiz wuchsen 2012 um +3,7%. Prozentual mit +4,0% noch stärker nahmen die Käseimporte zu. Und während fast alle Käsesorten Marktanteile verloren, legte magerer Käse massiv zu.
Im Jahr 2012 wurden insgesamt 66905 t Schweizer Käse exportiert, was eine Zunahme von +2388 t oder 3.7% bedeutet. Das geht aus einer Mitteilung von Switzerland Cheese Marketing AG (SCM) und TSM Treuhand GmbH (TSM) hervor, welche gestern publiziert wurden. Diese Zahlen seien «positiv für die Schweizer Käsebranche», heisst es in der Mitteilung.
Nur Emmentaler wächst
Doch vom Exportzuwachs konnte von den bekannten Käsesorten einzig der Emmentaler AOC profitieren, der um 451 t oder +2,6% zulegen konnte. Noch stärker wuchs aber die Grosslochkäse-Marke Switzerland Swiss (+7,5%). Gruyère AOC (-1,5%) und Sbrinz AOC (-18,5%) verloren genauso wie die Halbhartkäse Appenzeller (-8,0%), Tilsiter (-11,6%), Raclette (-0,7%), Vacherin Fribourgeois AOC (-14,6%) und Tête de Moine AOC (-1,0%).
Viel mehr exportiert wurde «Anderer Hartkäse vollfett» mit +68,5% oder +985 t. Den stärksten Zuwachs hatten «Andere Halbhartkäse mit weniger als 45% Fett in der Trockenmasse», mit +1851 t (+61%).
Magerkäse boomt
In dieser Rubrik ist unter anderem auch der Mager- und Viertelfettkäse erfasst, wird aber beim Export nicht einzeln ausgewiesen. Doch immerhin weist die TSM feiner aufgeschlüsselt aus, wie sich die Produktion insgesamt entwickelt hat. Hier werden auch die Mager- und Viertelfett separat ausgewiesen. Diese Zahlen liegen allerdings nicht bis Ende Dezember, sondern nur bis Ende November vor. Demnach wuchs die Produktion von Mager- und Viertelfettkäse um 585 t oder +23,4%, während die Produktion von «anderen Halbhartkäsen, halb bis vollfett» um -103t zurück ging.
Der Verdacht liegt also nahe, dass das starke Exportwachstum vor allem dank Magerkäse zustande kam. Dabei ist dank der staatlichen Verkäsungszulage von 15 Rp. pro Kilo ein so tiefer Preis möglich, dass sich der Käse relativ leicht im Ausland absetzen lässt. Das im Magerkäse nicht benötigte Fett jedoch landet auf dem Butterberg.
Importe wuchsen stärker
Aus der Mitteilung geht auch hervor, dass die Käseimporte mit +1975 Tonnen oder +4.0% prozentual noch stärker wuchsen als die Importe. Insgesamt wurden 50864 t Käse importiert.