Fenaco erhöht Lohnsumme – Kritik von Gewerkschaften

Der Agrarkonzern erhöht die Gesamtlohnsumme für das Jahr 2026 um 1,0 Prozent. Die Gewerkschaften Unia und Syna kritisieren, dass lediglich 0,1 Prozent für generelle Lohnerhöhungen vorgesehen sind.

blu/sda |

Die Erhöhung der Lohnsumme setzt sich aus einem individuellen, einem strukturellen und einem generellen Anteil zusammen. Teil der Lohnrunde sind auch Anpassungen beim Mindestlohn und den Referenzlöhnen, schreibt die Fenaco am Mittwoch in einer Mitteilung. 

«Deutliche Reallohnerhöhung»

Der Mindestlohn steigt um 100 Franken auf 4100 Franken. Der Einstiegslohn nach Lehrabschluss für 2- und 3-jährige Lehre erhöht das Unternehmen um je 50 Franken auf 4250 respektive 4350 Franken. Für einzelne Geschäftsbereiche gelten laut Mitteilung separate Regelungen.

Aufgrund einer prognostizierten Teuerung von 0,5 Prozent im Jahr 2026 spricht die Fenaco von einer «deutlichen Reallohnerhöhung». «Die Fenaco honoriert in einem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld die Leistungen ihrer Mitarbeitenden, die entscheidend für den Geschäftserfolg sind», heisst es weiter. Die Verhandlungen mit den Sozialpartnern seien konstruktiv verlaufen. Mit der Personalkommission der Fenaco sei eine Einigung erzielt worden.

«Mindestlöhne zu tief»

Die Gewerkschaften Unia und Syna haben sich jedoch laut einer eigenen Mitteilung gegen die Lohnrunde ausgesprochen. Sie erachten den generellen Anteil an der Lohnerhöhung von 0,1 Prozent als zu tief. Die Gewerkschaften kritisieren zudem die tiefen Mindestlöhne bei Fenaco. Die Anhebung der Mindestlöhne um 50 Franken im Bereich Lebensmittelindustrie ab 2027 beziehungsweise um 100 Franken in den übrigen Bereichen ab 2026 sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch ungenügend, da die Mindestlöhne heute mit 4000 Franken unter dem vom Bundesamt für Statistik definierten Tieflohn lägen.

Bei Fenaco arbeiten laut Gewerkschaftsangaben rund 11'000 Arbeitnehmende, die in der Lebensmittelproduktion, im Detailhandel sowie im Energie- und Agrarsektor arbeiten. Knapp 6000 dieser Angestellten unterstünden dem Gesamtarbeitsvertrag.

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