Gruyère AOP: Milchpreis steigt auf Rekordwert

blu |

Gute Kunde für Bauern, die Milch für Gruyère AOP produzieren. Da der Käsepreis erhöht wird, steigt der Milchpreis um rund 5 Rappen. Damit wird ein neues Rekordniveau erreicht.

Wie «Foodaktuell» berichtet, haben sich in der Sortenorganisation Bauern, Käser und Händler auf eine Erhöhung des Käsepreises einigen können. Per 1. September wird der Gruyère AOP ab Käserei einen Franken pro Kilogramm teurer. Wie Philipp Bardet, Direktor der Sortenorganisation, gegenüber «Agri» sagt, steigt der Käsepreis am Markt um 1,50 bis 2 Franken pro Kilo.

Für den Landwirt bedeutet dies eine Erhöhung von 4,9 Rappen pro Kilo Milch. Damit steigt der Milchpreis auf 93,95 Rappen. Das ist das ein neues Rekordniveau.

Bei den Absatzmärkten gibt es unterschiedliche Entwicklungen. Während die Verkäufe in die USA und im Inland weiter gestiegen sind, sind die Ausfuhren in die EU um 10 Prozent gesunken. Das hat Auswirkungen. So hat die Sortenorganisation im Januar beschlossen, die Produktion definitiv um 3% und befristet um 5% zu erhöhen. Die befristete Erhöhung wird ab 1. September rückgängig gemacht.

Molkereimilchpreis stieg Mitte April

In den vergangenen Monaten sind die Produktionskosten bei den Milchbauern deutlich gestiegen. Energie, Futter, Maschinen, Dünger etc. haben sich verteuert. Die Rufe nach höheren Milchpreisen wurden deshalb immer lauter.

Die Branchenorganisation Milch (BOM) hatte deshalb Anfang März beschlossen, den Richtpreis für industrielle Molkereimilch im A-Segment per 16. April um 5 Rappen auf 78 Rappen je Kilo zu erhöhen. Es handelt sich um die erste Erhöhung seit dem 1. Januar 2021. In der Folge wurden auch höhere Produzentenpreise für Käsereimilch gefordert. Denn von den steigenden Produktionskosten sind die Produzenten von silofreier Milch ebenfalls betroffen.

Die Kommission Käsereimilch der Schweizer Milchproduzenten (SMP) hat Mitte März eine Erhöhung des Milchpreises von 5 Rappen je Kilo Milch gefordert. Die Kommission sprach von einer ernsten Lage bei einigen Käsesorten. Denn für die Milchproduzenten stelle sich die Frage der Rentabilität. «Die Milchproduzenten, die mit grossem Aufwand silofreie Milch produzieren, erhalten gegenüber der Molkereimilchproduktion schon bald keinen Mehrerlös mehr und überlegen sich, ob sie den Aufwand noch betreiben wollen», warnte die Kommission in einer Mitteilung. Nur mit einer Erhöhung bleibe die Käsereimilch wirtschaftlich attraktiv. 

Bei Emmentaler AOP bereits erhöht

Die Forderung zeigte nicht nur beim Gruyère Wirkung. Der Milchpreis für die Milchbauern, die Milch für Emmentaler AOP und Emmentaler AOP Bio liefern, ist per 1. Mai 2022 um 5 Rappen pro Kilo gestiegen. Gemäss dem Milchpreismonitoring der Schweizer Milchproduzenten lag der Milchpreis für bei Emmentaler AOP (ab Hof) bei 67.57 Rp. (Rollender 12-Monatsdurchschnitt).

Begründet wurde die Anhebung mit dem allgemeinen Kostenanstieg. Die Preise für Energie, Treibstoff, Infrastruktur, Maschinen, Dünger und Futtermittel seien drastisch gestiegen, teilte die Sortenorganisation im April 2022 mit. Mit der Preiserhöhung sollen die Milchanlieferungen an die Käsereien sichergestellt werden. «Mit der notwendigen Wertschöpfungsverbesserung wird zudem die wirtschaftliche Attraktivität der silofreien Milchproduktion für Emmentaler AOP gesteigert», teilte die Organisation weiter mit.

Das Wetter heute in

Lesershop

Hier gehts zum Lesershop

Umfrage

Welches Fleisch isst du am liebsten?

28.1 % Schwein
5.3 % Kalb
7 % Schaf- und Lamm
45.6 % Rind
3.5 % Wild
3.5 % Geflügel
3.5 % Kaninchen
3.5 % Ziegen

Teilnehmer insgesamt 57

Zur aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?