Heu und Stroh: Richtpreise steigen leicht

Nach einem Jahr mit eher mässiger Futterqualität war die heurige Ernte schweizweit erfreulich. Sowohl mengenmässig als auch qualitativ.

Zoë Egger |

Mitte November trafen sich die Mitglieder des Schweizerischen Raufutterverbandes (SRV) zur 110. Generalversammlung in Alpnach OW. Präsident Fabian Gut fasste das Berichtsjahr, das bei den Raufutterhändlern vom 1. Juli 2024 bis Ende Juni 2025 dauert, so zusammen: «Die Blauzungenkrankheit hat uns heftig getroffen – viele Betriebe mussten Tierverluste verkraften.»

Trotz dieser Belastung hätten sich die Produzentenpreise positiv entwickelt: Schlachtvieh erreichte Rekordniveaus, Nutzkühe waren gefragt, der Milchpreis war stabil, und auch Schweinehalter verdienten wieder besser. Politisch bleibe das EU-Rahmenabkommen ein Dauerthema – für Handel wie Produzierende von grosser Bedeutung.

Bessere Heuqualität

«Die Raufutterernte 2024 war vielerorts zum Vergessen», fasste Gut zusammen. Der dauerhaft nasse Frühling habe nur schmale Heuernte-Fenster zugelassen, der zweite Schnitt sei häufig überständig gewesen. Silobetriebe hätten gegenüber Heubetrieben Vorteile gehabt, da sie junges Futter früher einsilieren konnten. Auch in den Nachbarländern sei die Witterung schwierig gewesen, was die Qualität spürbar belastet habe. Entsprechend verhalten sei der Handel über das Jahr geblieben.

Daniel Betschart, Vizepräsident, abtretendes Vorstandsmitglied und neues Ehrenmitglied, ordnete das laufende Erntejahr ein. Heu und Emd seien 2025 gut verfügbar und qualitativ erfreulich ausgefallen, und dies schweizweit und flächendeckend. Überhänge aus 2024 gebe es zwar noch, deren Qualität sei jedoch merklich schwächer. Besonders beim Heu falle dieses Jahr ein hoher Zuckergehalt positiv auf, was den deutlichen Qualitätsunterschied zum Vorjahr erkläre.

Auch marktseitig habe sich die Lage entspannt: «Die Luzerne konnte dieses Jahr zu einem sehr interessanten Preis angeboten werden», sagte Betschart. Und Graswürfel seien durch sinkende Energiekosten günstiger geworden. Beim Stroh zeigte sich ein ähnliches Bild – guter Start, dann drei Wochen Regen, was zu einem Ernte-Unterbruch führte, doch ein erfolgreicher Abschluss war im August möglich. «Gesamthaft konnte die Ernte gut eingebracht werden, die Mengen fielen etwas unterdurchschnittlich aus.»

Richtpreise steigen leicht

An der Versammlung wurden zudem die Richtpreise für das Erntejahr 2025 (siehe Tabelle) festgelegt. Für Heu und Emd hebt der Verband die Ansätze moderat an – als Anerkennung der guten Qualitäten. Der Richtpreis für stockbelüftetes Heu liegt 2  Franken höher bei 29 bis 32 Franken pro 100 Kilo. Feldgepresstes Heu gilt in Grossballen 17 bis 20  Franken pro 100 Kilo. Auf Bioware kann mit einem Zuschlag von 10 bis 15 Prozent gerechnet werden.

Die Richtpreise beim Stroh in Grossballen steigen um 1 Franken auf 15 Franken, bei Kleinballen beträgt der Preis 19 Franken.

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