Kälbermäster über Richtpreis erbost

Der Richtpreis für Bankkälber wurde am vergangenen Freitag von der Proviande bei 12.10 Fr. pro Kilo Schlachtgewicht (SG) festgesetzt. Für die Kälbermäster unverständlich. Kälber seien gesucht und trotzdem werde kein anständiger Preis bezahlt, kritisieren sie.

Der Kälbermarkt kämpfe mit einem Nachfrageproblem, liessen Händler und Vermarkter den „Schweizer Bauer“ anlässlich der jüngsten Telefonkonferenz von vergangenen Freitag wissen. Die Angebote seien zwar nicht gross, trotzdem seien nicht sämtliche Kälber platzierbar.

Aus diesem Grund beschloss die genossenschaftlich organisierte Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft Proviande am Freitag erneut eine Kalbfleischeinlagerung. Wie der Schweizer Kälbermäster-Verband (SKMV) am Dienstag in einem Communiqué mitteilt, wurden nach Ostern rund 450 Tonnen Kalbfleisch eingelagert. „Der Kälbermarkt ist damit abgeräumt. Seit mehr als vier Wochen laufen die Schlachtungen sehr gut und die Bankkälber werden tendenziell untergewichtig geschlachtet“, betont der SKMV.

Trotzdem hätten einzelne grössere Schlachtbetriebe nach dem Ende der Einfrieraktion den Richtpreis von 12.50 Fr./kg SG auf 12.10 Fr./kg „heruntergedrückt“. „Als Grund für die Preissenkung wurde angegeben, dass Kalbfleisch nicht mehr als das Ostergeschäft gilt und mit den ersten warmen Sonnenstrahlen Grillware und nicht Kalbfleisch gebraucht wird“, schreiben die Kälbermäster. Die Coop-Tochter Bell publizierte vergangenen Freitag bei den QM-Kälbern keinen Richtpreis. Dieser ist Verhandlungssache zwischen Bell und den Händlern.

Die Kälbermäster entsprechen die derzeitigen Richtpreise nicht der Marktsituation. Das sei unverständlich. „Die Kälbermäster fordern einen wirtschaftlich tragbaren und dem Markt entsprechenden Kälberpreis“, so die deutliche Botschaft der Produzenten.