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Schon bald alles aus und vorbei? Suisse Garantie dürften die Konsumenten in Zukunft in der Migros vermissen.
Suisse Garantie steht für Schweizer Produkte und wurde bis jetzt von allen grossen Detailhändlern benutzt. Während Aldi und Lidl stark auf diese Herkunftsmarke setzen, will die Migros plötzlich ganz darauf verzichten.
Suisse Garantie ist die Garantiemarke, mit welcher Schweizer Produkte ausgezeichnet werden, deren Rohstoff nicht nur in der Schweiz produziert, sondern auch in der Schweiz verarbeitet wurde. Ausgerechnet die Migros, welche immer betont, wie wichtig ihr Produkte aus der Schweiz seien, will diese nicht mehr mit Suisse Garantie auszeichnen.
Pezzatti: Migros geht auf Konfrotationskurs
Bruno Pezzatti, Direktor des Schweizer Obstverbandes SOV, zeigt sich von diesem Vorhaben erstaunt. «Für uns ist dies unverständlich. Ich erinnere mich, vor der Lancierung von Suisse Garantie machte Migros zusammen mit anderen Grossverteilern Druck auf die Landwirtschaft, endlich eine einheitliche Schweizer Herkunftsdeklaration einzuführen», erklärt Pezzatti.
«Dass das Schweizer Kreuz von Suisse Garantie nun plötzlich nicht mehr auf den Gebinde- und Verkaufsetiketten akzeptiert werden soll, wirft Fragen zur Verlässlichkeit dieses wichtigsten Partners der inländischen Landwirtschaft auf», so Pezzatti. Damit gehe die Migros völlig unnötig auf Konfrontationskurs mit breiten Landwirtschaftskreisen, kritisiert Pezzatti ungewöhnlich scharf.
Viele Zulieferer der Früchtebranche und speziell auch die Beerenproduzenten sind nun mit einem unnötigen logistischen Mehraufwand konfrontiert, weil sie nicht mehr das Einheitsgebinde, sondern verschiedene Gebinde benötigen.
Bauernverband enttäuscht
Die Spitze des Schweizerischen Bauernverbandes traf am Montag die Migros-Führungscrew zu einer Auslegeordnung. «Die Migros-Verantwortlichen haben uns leider bestätigt, dass sie tatsächlich auf Suisse Garantie verzichten wollen», sagt Urs Schneider, Präsident von Agro-Marketing Suisse (AMS). «Wir können diesen Entscheid nicht nachvollziehen und verstehen nicht, dass die Migros diese Synergien und die zunehmende Bekanntheit des Herkunftszeichens nicht mehr nutzen will. Ich bin auch enttäuscht, dass die Migros ein wichtiges strategisches Projekt der Landwirtschaft nicht unterstützt», erklärt Urs Schneider.
«Die Migros ist erstaunt, dass vertrauliche Informationen aus dem Spitzengespräch mit dem SBV umgehend an die Bauernpresse gelangen», erklärt Pressesprecherin Monika Weibel. Materiell konnte die Migros bis Redaktionsschluss keine Stellung beziehen.
