Nationalbank ergreift ab sofort Massnahmen gegen Frankenstärke

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will die stetige Aufwertung des Frankens nicht länger hinnehmen: Mit einem tieferen Leitzins und mehr Liquidität will sie den Kurs schwächen.

sda |

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will die stetige Aufwertung des Frankens nicht länger hinnehmen: Mit einem tieferen Leitzins und mehr Liquidität will sie den Kurs schwächen.

Die Nationalbank betrachte den Schweizer Franken zur Zeit als massiv überbewertet, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Dies bedrohe die Wirtschaftsentwicklung. Zudem sieht die SNB ihr Hauptziel, die Wahrung der Preisstabilität, in Gefahr.

Erster Zinsschritt seit März 2009

Ab sofort strebt sie darum einen Dreimonats-Libor so nahe bei Null wie möglich an. Den Dreimonats-Libor steuert die SNB nicht direkt, sondern über ein Zielband, das sie nun nochmals verengt.

Das Zielband beträgt neu zwischen 0 und 0,25 Prozent statt 0 bis 0,75 Prozent. Damit wird Geld, das sich die Geschäftsbanken bei der SNB ausleihen, nochmals günstiger. Es ist der erste Dreh an der Zinsschraube seit März 2009.

Höhere Guthaben der Banken bei SNB

Das letzte Mal hat die SNB im Juni entschieden, die Zinsen auf dem bereits damaligen Rekordtief zu belassen. Seit dieser Lagebeurteilung hätten sich nun aber die globalen Wirtschaftsaussichten eingetrübt, schreibt die SNB. Gleichzeit habe sich die Aufwertung des Frankens beschleunigt, die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft hätten sich deutlich verschlechtert.

Nebst dem Angebot von günstigem Geld wird die SNB mit sofortiger Wirkung auslaufende Repos und SNB Bills nicht mehr erneuern. Die SNB Bills - das sind Schuldverschreibungen - will sie zudem zurückkaufen. Dadurch sollen ebenfalls mehr Franken in den Markt gelangen. Die SNB beabsichtigt so, den Girobestand der Banken von derzeit 30 Mrd. Fr. auf 80 Mrd. Fr. auszudehnen.

In einer ersten Reaktion nach der Ankündigung ist der Kurs des Frankens wie gewünscht gesunken. Die SNB beobachte die Entwicklung am Devisenmarkt aufmerksam, schreibt sie. Bei Bedarf werde sie weitere Massnahmen gegen die Frankenstärke ergreifen.

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