Maturanden arbeiten mit Bauern zusammen

25 junge Kleinunternehmerinnen und -unternehmer präsentierten in Zürich ihre Geschäftsideen. Darunter auch zwei, die Früchte aus dem Wallis oder Milch aus dem Zürcher Oberland verarbeiteten.

Christian Zufferey |

Ein Jahr lang sind sie Unternehmerin oder Unternehmer: zwischen 16 und 20  Jahre alte Jugendliche, die sich am Gymnasium auf ihre Matura vorbereiten und gleichzeitig ein eigenes Miniunternehmen gründen und leiten. Schweizweit wurden dieses Jahr 265 solche Firmen gegründet – die 25 besten von ihnen durften sich und ihre Geschäftsidee am Zürcher Hauptbahnhof im Rahmen des Projekts «Young Enterprise Switzerland» (YES) präsentieren.

Thema Food-Waste

Manche von ihnen haben mit Bauernfamilien oder lokalen Kleinproduzenten zusammengearbeitet. Sechs Mädchen des Kollegiums Spiritus Sanctus in Brig VS gründeten etwa die Firma Konfignuss und verarbeiteten Früchte aus dem Wallis zu Konfitüren. «Wir haben das Thema Food-Waste aufgegriffen, im Wallis zweit- und drittklassige Früchte eingekauft und diese unter anderem in der Küche des Golf-Clubs Leuk zu Konfitüren verarbeitet», erklärt Mara Gehrig, die in ihrem Unternehmen als CEO, also Chefin, tätig war.

Mit ihrer Geschäftsidee hat Konfignuss den zweiten Platz erreicht – für Gehrig die ideale Platzierung. «Die meisten von uns hätten sowieso keine Zeit gehabt, im Juli nach Griechenland zu reisen», meint Gehrig. Denn die Sieger dürfen die Schweiz am europäischen Finale in Athen vertreten. Gewonnen haben sieben Schülerinnen und Schüler der Alten Kantonsschule Aarau, die das Miniunternehmen Kiwoko gründeten und ein Kinderkochbuch mit selbst geschriebenen Rezepten verfassten. Dank gemeinsamem Kochen soll die Familie mehr Zeit am Esstisch verbringen.

Verschiedene Punkte

Bewertet wurde nicht nur das Produkt, das die Jugendlichen am Zürcher Hauptbahnhof präsentierten, sondern auch ihr gemeinsamer Auftritt, die Teamarbeit, die Onlinepräsenz und ein überzeugender Geschäftsbericht. Enttäuscht zeigten sich dagegen sieben Schüler der Kantonsschule Hottingen in Zürich. Sie präsentierten die Crema Alpina, einen süssen, caramelartigen Brotaufstrich aus Milch vom Zürcher Oberland. Sie schafften es im Wettbewerb nicht unter die Top 8.

Doch Henrik Drost, der für das Marketing seines Miniunternehmens, also als Chief Marketing Officer, tätig war, betont: «Wir sind auch stolz, dass wir es zumindest unter die 25 Finalisten schafften, obschon wir deutlich weniger Zeit zur Verfügung hatten als alle anderen.» Denn Drost erzählt, dass sein Team zum Start des Projekts erst habe Honigpulver herstellen wollen, die Idee jedoch nicht funktioniert habe.

«Es fühlte sich im Mund wie süsses Mehl an, wir mussten also in kürzester Zeit ein neues Produkt entwerfen, aufbauen und produzieren lassen.» Unterstützung fanden sie bei der Molkerei Neff in Wald ZH, die die Crema Alpina für sie hergestellt hat.

Fokus auf Abschluss

Wie es nach Abschluss der Projekte weitergeht, ist unklar. Mara Gehrig von Konfignuss sagt: «Es ist für uns zwar eine Option, unsere Geschäftsidee fortzusetzen, doch im Moment hat die Matura Priorität.» Diese wird in einem Jahr abgelegt werden müssen. Henrik Drost äussert sich ähnlich.

Er ergänzt: «Einige aus unserem Team sind interessiert, das Unternehmen weiterzuführen, doch muss es so oder so erst mal liquidiert und dann von einem von uns praktisch aufgekauft werden, um das Unternehmen mit einer offiziellen Rechtsform neu zu gründen.»

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