
Der Rückgang des Adlerfarns auf den beweideten Flächen stimmt zuversichtlich, dass die Schwarzen Alpenschweine gezielt zu dessen Bekämpfung eingesetzt werden können.
FiBL, Anna Jenni
Der giftige Adlerfarn breitet sich in den Alpen nach Kahlschlag invasiv aus und kann besonders in unwegsamem Gelände nur mit grossem Aufwand verdrängt werden. Wie auf bioaktuell.ch zu lesen ist, haben verschiedene Betriebe beobachtet, dass die Schwarzen Alpenschweine den Adlerfarn fressen und damit zurückdrängen.
Die Alpe Soladino im Maggiatal TI ist einer dieser Betriebe. Leiterin Yasmin Spengler beschloss, gemeinsam mit Anna Jenni vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) ein Farmer-Science-Projekt zu starten. Bei Farmer Science erforschen Landwirtschaftsbetriebe Fragen aus der Praxis auf ihren Höfen. Das Fibl begleitet sie dabei und unterstützt bei Versuchserstellung und -auswertung.
Schweine bekämpfen den Farn
Auf der Alpe Soladino werden seit 2022 Schwarze Alpenschweine während drei Jahren gezielt zur Bekämpfung des Adlerfarns eingesetzt, wie bioaktuell.ch schreibt. Dabei werden sowohl die Entwicklung der Flächen als auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schweine mit verschiedenen Parametern dokumentiert.
«Die aktuellen Resultate im dritten Versuchsjahr sind erfolgsversprechend», heisst es auf der Plattform der Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern, und weiter: «Der Rückgang des Adlerfarns auf den beweideten Flächen stimmt zuversichtlich, dass die Schwarzen Alpenschweine gezielt zu dessen Bekämpfung eingesetzt werden können.»
Allerdings müsse die dominante Pflanze nach der Beweidung durch eine Einsaat mit standortgerechten Pflanzen weiter zurückgedrängt werden, um auch im Folgejahr ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen.
Weitere Beobachtung des Verhaltens
Während der ersten zwei Versuchsjahre zeigten die Schweine laut bioaktuell.ch keine Anzeichen von Unwohlsein oder gar Vergiftung. «Die Gewichtszunahme war im normalen Bereich», so heisst es auf der Plattform weiter. Um das Fressverhalten der Schweine auf den Adlerfarnflächen zusätzlich zu untersuchen, werden die Tiere im letzten Versuchsjahr über einen längeren Zeitraum mehrmals beobachtet.
Die im Jahr 2023 gemachten Untersuchungen von Muskelfleisch, Leber und Nieren zeigten, dass auch wenige Tage nach der Beweidung der Flächen keine Rückstände des Adlerfarngiftes Ptaquilosid mehr nachweisbar waren und das Fleisch ohne Einschränkung geniessbar ist. Um die Ausscheidungsdynamik des Ptaquilosids besser zu verstehen, werden laut den Projektverantwortlichen im letzten Versuchsjahr 2024 Urin- sowie Kotproben der Schweine in regelmässigen Abständen untersucht.
Und wie ist es mit der Fruchtbarkeit?
Sind die Würfe gleich gross wie bei denen die kein Adlerfarn fressen. Sind die Ferkel vital und ohne gebrechen?
Es wurden Mastschweine genutzt und untersucht. Diese Schweine werden nicht zur Zucht genutzt.